Überflüssige Kontrolle

In den Warteschlangen zur Sicherheitskontrolle am Flughafen kann man noch immer Verzweifelte beobachten, die in den letzten Zügen liegen. In den letzten Zügen einer Literflasche Apfelschorle oder Mineralwasser, die sie aus Sicherheitsgründen nicht mit an Bord nehmen dürfen. Andere Flüssigkeiten wie etwa Hygieneartikel und Deodorants werden zum Glück seltener vor Ort aufgebraucht und wandern dafür meist direkt in einen der eigens bereit gestellten Mülleimer.

Einmal abgesehen von den riesigen Mengen an Kleinstwerten wird hier im großen Stil etwas anderes vernichtet, nämlich Zeit und Geld. Zu der verlängerten Wartezeit an der Sicherheitskontrolle kommt insbesondere für Geschäftsreisende ein zusätzliches Warten auf Gepäck, das früher als Handgepäck durchgegangen wäre. Bei Hin- und Rückflug liegt der Zusatzaufwand dafür schnell bei einer Stunde. Für einen regelmäßigen Handlungsreisenden kommt auf diese Weise jedes Jahr eine knappe Arbeitswoche Mehraufwand zusammen.

Ob durch die Maßnahme auch nur ein einziger Anschlag verhindert werden kann, wird sich wohl kaum sicher sagen lassen. Doch die zusätzlichen Kontrollobjekte werden die Erkennungsquote anderer gefährlicher Gegenstände, die bei sogenannten „Realtests“ öfter erschreckend gering ausfällt, vermutlich nicht erhöhen. Überzogene Sicherheitsmaßnahmen erreichen ein Ziel allerdings sicher: das Schüren von allgegenwärtem Mißtrauen und Unsicherheit verbunden mit unnötigen Kosten.

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