Parteienumfrage: Fehlleistungen

Ich sehe mich ja im Großen und Ganzen als politisch interessierter und informierter Mensch. Aus diesem Grund habe ich auch die Parteienumfrage durchgeführt, um für mich selbst und andere mehr Informationen nicht zuletzt auch über eher unbekanntere Parteien zu erhalten. Parteien, über deren Geschäft nicht täglich in den Medien unterrichtet wird, und bei denen einem so leicht auch mal etwas Wesentliches entgehen kann.

So erhielt ich folgenden Brief von der Partei Freie Wähler Deutschland

Sehr geehrter Hr. Wolff,

erst mal vielen Dank für Ihr Interesse an den Freien Wählern an sich. Der Bundesverband der Freien Wähler Deutschland tritt jedoch zur diesjährigen Bundestagswahl nicht an! Siehe dazu auch die entsprechende Homepage der Freien Wähler Deutschland unter http://www.freie-waehler-deutschland.de/wahlen-2009/bundestagswahl/. Der Antritt zur Bundestagswahl wird aus organisatorischen und formalen Gründen erst für 2013 anvisiert.

Die FWD (Partei Freie Wähler Deutschland), welche nur in Brandenburg zur Bundestagswahl antritt und deshalb auch nur dort wählbar ist, da es sich um keine Bundespartei ähnlich der CSU in Bayern handelt, ist eine von uns nicht legitimierte und dazugehörige Partei, gegen die wir wegen der Verletzung des Namensrechtes Klage am Landgericht Frankfurt/Oder erhoben haben.

Mit freundlichen Grüßen

Cordula Breitenfellner
FW – Bundesgeschäftsführerin

Bundesgeschäftsstelle:
Freystädter Str. 28
92361 Berngau
Tel.: 09181 / 25 45 90
Fax: 09181 / 29 07 20
E-Mail: cordula.breitenfellner@fw-europa.eu

Ich muss zugeben, das hätte man wissen können. Mir, der ich jedoch Politik nicht als Hauptbeschäftigung betreibe, ist dieser Sachverhalt allerdings völlig entgangen. Mir blieb so nur, mich bei der Partei Freie Wähler Deutschland in Person von Frau Breitenfellner zu entschuldigen und statt dessen, ebenfalls mit Entschuldigung, meine Anfrage an die Partei Freie Wähler Deutschland (sic!) zu schicken.

Nach diesem Lapsus war ich doch etwas entsetzt, als ich quasi zeitgleich folgende knappe Antwort von der Deutschen Zentrumspartei erhielt:

Sehr geehrter Herr Wolff,
die Deutsche Zentrumspartei beteiligt sich in diesem Jahr nicht an den Wahlen zum 17. Deutschen Bundestag.
Eine Beantwortung Ihrer Fragen zur „Parteienumfrage“ ist daher derzeit nicht weiter hilfreich.
Mit freundlichen Grüßen
Liudger Berresheim
Bundesgeschäftsstelle
Deutsche Zentrumspartei
Borngasse 4 – 54518 Altrich
Telefon: 06571-145991
Telefax: 06571-2443
www.zentrumspartei.de

Ich verfluchte zunächst die Wikipedia, auf deren Parteienliste ich mich verlassen hatte und suchte statt dessen die Seiten des Bundeswahlleiters auf, die zum Zeitpunkt meiner Anfrage noch nicht mit Information gefüllt war. Selbst auf den Stimmzettellisten tauchte die Partei nicht nur in Nordrhein-Westfalen, sondern sogar in Schleswig-Holstein auf. War war da also los?
Eine sehr unerwartete und ungewöhnliche Antwort fand ich schließlich auf den Seiten der Partei selber. Es gab dort anscheinend ein Lager, dass die Anmeldung zur Bundestagswahl initiiert hat und ein anderes, dass nun mit alles Mittel versuchte, diese Anmeldung rückgängig zu machen:

Quelle: http://www.zentrumspartei.de/news/index.php
Samstag, 28. Februar 2009

„Die Partei ist zuversichtlich mit ihrer Teilnahme an der Bundestagswahl erstmals seit Jahrzehnten wieder den Bürgerinnen und Bürgern unseres Landes eine aufrechte Stimmabgabe zu ermöglichen.
gez. Ewald Jaksch, Vorsitzender der Grundsatzkommission der Deutschen Zentrumspartei“

Quelle: http://www.zentrumspartei.de/index.php
Montag, 3. August 2009 – 17:34 Uhr

„Für den Traum vom Wiedereinzug in den Deutschen Bundestag nach mehr als 50 Jahren ist dem langjährigen Bundesvorsitzenden der Zentrumspartei Gerhard Woitzik anscheinend jedes Mittel recht.[…]
Wider besseren Wissens behauptet Woitzik gegenüber dem Bundeswahlausschuss wahrheitswidrig, dass alle Beschlüsse des Schiedsgerichtes rechtskräftig seien, im Februar in Dormagen unter Wahrung der Satzung rechtskräftig ein Bundesvorstand gewählt wurde und die Herren Degler, Jaksch und Berresheim illegal im Namen der Partei auftreten.“

Da man ja aus Fehlern lernen soll, hoffe ich, dass nun auch der eine oder andere Leser, genau wie ich, ein wenig besser Bescheid weiss.

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