Was ist Deine Stimme wert?

Auch, wenn Angela Merkel nicht müde müde wird, daran zu erinnern, dass bei der Wahl 2002 lediglich 6000 Stimmen zur Kanzlerschaft der CDU/CSU gefehlt hätten, glaubt die überwiegende Zahl der Wähler nicht daran, dass es gerade auf ihre Stimme bei der Wahl ankommt. Schließlich gibt es etwa 60 Millionen Wahlberechtigte und die Chance, selber die „entscheidende Stimme“ zu haben ist damit gefühlt so groß, wie den Jackpot im Lotto zu knacken. Die meisten Wähler gehen daher eher aus Überzeugung oder Pflichtbewusstsein zur Wahl, als in dem Glauben des pragmatischen Nutzens. Wenn sie denn überhaupt noch gehen.

Die meisten Wähler ahnen dabei gar nicht, welches Geschenk ihnen jedes Jahr mit ihrer Stimme gemacht wird und in vielen Reportagen und Experimenten, wie sie gerne vor Wahlen gemacht werden, wären sie bereit, ihre Stimme für eine Handvoll Euro zu verkaufen. Doch wie viel Geld sollten sie dafür verlangen? Welchen Marktwert müsste eine Stimme haben, dürfte man sie frei handeln und verkaufen?

Ein Betrag von 1000 Euro wäre eine Summe, die wohl die meisten zumindest kurzzeitig zum Überlegen bringen würde. Auch die meisten, die ihrer Stimme einen hohen ideellen und prinzipiellen Wert beimessen, würden sicher nicht glauben, dass ein hypothetischer monetärer Wert ihrer Stimme zu hoch liegen würde.

Doch rechnen wir kurz nach: Wir haben etwa 62 Millionen Wahlberechtigte. Bei einer Wahlbeteiligung von extrem hohen 97% bleiben also 60 Millionen Stimmen. Für den Kurs von 1000 Euro pro Stimme gäb es also die Zwei-Drittel-Mehrheit für 40 Milliarden Euro. Ein Schnäppchen für die Kontrolle (inklusive Verfassungsänderungen) über eines der größten Industrieländer der Welt.

Die Stimme eines jeden ist also deutlich mehr Wert als etwa 1000 Euro und jeder Wahlberechtigte sollte sie entsprechend wertschätzen.

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