Viel hilft viel

Wenn ein Wasserschlauch ein Loch hat, hilft es vielleicht, einfach mehr Wasser hineinzupumpen, anstatt das eigentliche Problem zu beheben. So plant zumindest die Bundesregierung mit einem neuen Milliardenprogramm gegen die Kreditklemme. Wenn man nur genug Geld in die Banken hineinpumpt, dann muss es doch einfach irgendwann einmal bei den Unternehmen ankommen.

Die Logik habe ich schon im Januar nicht nachvollziehen können und mich gefragt, warum die Banken, nachdem sie selbst auf Kosten des Steuerzahlers gerettet wurden, denn unbedingt ein Teil des Rettungsplans für die Industrie sein müssen. Ganz offensichtlich gibt es für sie viel lukrativere Anlagemöglichkeiten, (Der Artikel stammt vom Juni, ich bitte das zu entschuldigen, aber ich habe einen Artikel mit ähnlichem Tenor, den ich vor drei oder vier Tagemn gelesen habe, nicht mehr wiedergefunden) etwa auf dem Aktienmarkt, wo sich die Aktienkurse seit März oftmals verdreifacht haben oder etwas konservativer, indem die Banken das billig geliehene Geld der Bundesregierung postwendend zu teureren Konditionen zurückleihen und einfach Bundesanleihen kaufen.

Das kann man sicherlich beklagen, so wie ich und andere Blogger es zuweilen tun, nur ist die Resonanz erstaunlich gering. Liege ich einfach nur falsch mit meiner Einschätzung oder ist die Ungeheuerlichkeit so groß, dass niemand sich mehr darüber aufregen kann?
Vielleicht liegt es auch einfach an einem Mangel an Handlungsmöglichkeiten. Mir zumindest fällt da spontan gar nichts ein. Die Regierung lässt sich in den nächsten Jahren nicht abwählen und eine neue würde es vermutlich kaum anders machen. Banken boykottieren geht auch nicht, denn zum einen sind Privatkunden oft noch unerwünschtere Kunden als der Mittelstand, weshalb viele Banken vermutlich nicht sonderlich beeindruckt wären. Zum anderen wird wohl niemand auf sein Girokonto und sein Sparkonto verzichten können.

Ich bin also eher ratlos. Vielleicht kann mir jemand mit einem klugen Diskussionsbeitrag weiterhelfen?

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