Minarett-Abstimmung

Online-Abstimmungen bieten sie eine einfache und schnelle Möglichkeit ein Meinungsbild von einer großen Zahl von Menschen zu erhalten. Da sie freie Abstimmungen sind, leiden sie jedoch immer besonders stark unter zwei Nachteilen, die ihre Aussagekraft deutlich einschränken. Zum einen ist die Gruppe der Befragten, keine neutrale Referenzgruppe, da schon das Umfeld und der Ort der Befragung eine bestimmte Gruppe definiert, die nicht repräsentativ für den „Durchschnittsbürger“ stehen kann. Darüber hinaus fühlen sich Menschen mit extremeren Meinungen häufig stärker dazu berufen, diese auch kund zu tun. Besonders deutlich wird letzteres, durch das Problem, dass sie zumeist leicht manipuliert werden können und wenige Personen durch Mehrfachabstimmungen, das Meinungsbild komplett manipulieren können. Das musste bei einem Versuch einer Schweizer-Minarett-Verbot-Abstimmung nun auch Spiegel online erfahren:

„Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels konnten SPIEGEL-ONLINE-User in einem Vote über das Schweizer-Minarett-Verbot abstimmen. Nach Hinweisen, dass diese Abstimmung von außen manipuliert wurde, hat die Redaktion das Vote vorzeitig abgeschaltet.“

Weil Abstimmungen natürlich trotzdem interessant sein können, will ich es hier noch einmal versuchen. Dank der überschaubaren Zahl an Lesern, wird sich eine Manipulation hoffentlich weniger lohnen. Allerdings wird diese Abstimmung jedoch aus dem gleichen Grund deutlich unterhalb der statistischen Signifikanzschwelle verbleiben:

„Soll der Bau von Minaretten in Deutschland verboten werden?“ (Voting nicht mehr verfügbar)

Das könnte dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar