Wiki: Bildung verändern

Ich habe im Wiki einmal einige Gedanken skizziert, die mir am derzeitigen Bildungssystem missfallen und wie man es meiner Meinung nach verbessern kann.

Bildungsinhalte zentralisieren

Wiki: Schullehrpläne zentralisieren

Leider ist gerade Bildungspolitik ein sehr schwerfälliger Politikbereich. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Bildungspolitik weitgehend Ländersache ist und viele Stimmen mitreden. Letztlich ist die Bildung eines der wenigen schwerwiegenden Kompetenzen, die den Ländern verbleiben und umso intensiver verteidigen sie dieses Privileg.

Allerdings geschieht das auf Kosten aller Schüler und, sobald diese ins Berufsleben einsteigen, auf Kosten der gesamten Wirtschaft, wenn diese Bildung nicht optimal ist. Dass sie nicht optimal sein kann, zeigen die zahlreichen individuellen Lehrpläne und Bildungsprojekte, die in den Ländern favorisiert werden. Möglicherweise ist dieses System im Mittel besser als eine zentrale Stelle, die einheitlich schlechte Vorgaben macht, aber schlechter als eine zentrale Vorgabe, die zumindest mittelmäßig gute Vorschläge machte.

Denn es geht darum, die Bildung in Deutschland einheitlich zu gestalten. Es ist für mich nicht erkennbar, warum ein Schüler in Bremen andere Lehrpläne braucht als einer in München. Der Föderalismus schafft hier gleich zwei Nachteile. Zum einen die bildungsmäßige Undurchlässigkeit zwischen den Bundesländern. Diese betrifft nicht nur Schüler, die während ihrer Schulzeit das Bundesland wechseln und sich mit neuen Lehrplänen und Schulbüchern auseinander setzen müssen, sondern auch Berufseinsteiger und Studenten, die im jeweils anderen Bundesland Einstiegsschwierigkeiten haben. Darüberhinaus verstärken die unterschiedlichen Lehrpläne und Bildungsinhalte Bildungsunterschiede zwischen den Ländern, die zumindest in Studien gemessen werden.

Leistung differenzieren

Wiki: Bildung nach Leistung differenzieren

Die einzelnen Schulfächer müssen in leistungsgerechten Gruppen unterrichtet werden. Inhomogene Gruppen aus leistungsschwächeren und leistungsstärkeren Schülern, leisten im Wesentlichen, dass die Stärkeren gebremst und die Schwächeren frustriert werden. Eine Differenzierung würde allen Leistungsgruppen einen angepassteren und besseren Unterricht ermöglichen, von dem alle profitieren.

Bildung modularisieren

Wiki: Bildung modularisieren

Während ich weitgehend dem Fächerkanon in den unteren Klassenstufe folge, der zur Allgemeinbildung dient, hat die Schule meiner Meinung nach neben der Allgemeinbildung den Auftrag, Schüler auf ihr Berufsleben vorzubereiten. Für eine Ausbildung, an deren Ende das Abitur stehen soll, werden die Schüler 12 Jahre ihres Lebens aufgehalten und verpflichtet, die Schulbank zu drücken. Es ist nicht einzusehen, wenn diese Zeit dann mit verpflichtenden Fächern verschwendet werden, die Schülern individuell weder beruflich noch persönlich von Nutzen sind. Sie sollen die Zeit stattdessen nutzen können, um sich in immer stärkeren Maße auf die, für sie interessanten Inhalte zu konzentrieren.

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4 Antworten

  1. Cil sagt:

    *thumbs up*

    Mein Reden.

    Ich habe nie begriffen, warum ein Schüler, der z.B. Zeit seines Lebens schlecht war in einer bestimmten Fächergruppe und dementsprechend ganz sicher keinen dahingehenden Beruf anstreben wird, sich dennoch bis Klasse 12 damit herumquälen (und zudem seinen Notenschnitt zerreißen) muss. So ein Humbug. Die in solche Quälereien investierte Zeit ließe sich weit besser nutzen.

  2. Aerar sagt:

    Stimmt, das mit dem Notendurchschnitt kommt ja tatsächlich noch erschwerend hinzu.

  3. Wombl sagt:

    Oh wie war.
    Leider steht die Erwartung, dass das Gymnasium Schueler auf ein spateres Berufsleben vorbereiten soll im grassen Gegensatz zur Realitaet.
    Nette Analyse von Wiki:
    „Es entwickelte sich ein Bildungsbegriff, welcher den klassischen Inhalten Latein, Griechisch und Deutsch im Vergleich zu Naturwissenschaften und handlungsorientiertem Wissen, eine übermäßig hohe Bedeutung zumaß. Das heutige Gymnasium ist, trotz mehrerer Reformen, immer noch an dieser Idee orientiert, was sich etwa darin äußert, dass an Gymnasien weniger direkt berufsrelevantes Wissen vermittelt wird als an berufsbildenden Schultypen.“

  4. Aerar sagt:

    Ja, daher rührt das wohl und diese alten humanistischen Ideale sind ja nicht prinzipiell verkehrt. Nur sollten sie ein Angebot für Interessierte sein, denn alle anderen werden nicht humanistisch weiterentwickelt, sondern ausgebremst.

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