Symbolpolitik

Präsident Obama verkündete heute morgen: Osama Bin Laden ist tot. Auch, wenn vermutlich nur wenige wirklich einschätzen können, welche genaue Bedeutung das auf den internationalen Terrorismus haben wird, ist es doch ein symbolischer Sieg für die Vereinigten Staaten von Amerika. Allerdings eigentlich auch für Osama Bin Laden, der es immerhin zehn Jahre geschafft hat, die immer noch größte Supermacht an der Nase herumzuführen und auch durch die teure Jagd auf ihn finanziell an den Rand des Abgrunds zu bringen.

Allerdings hat die Tötung Bin Ladens wohl erheblichen innenpolitischen Einfluß, wie zum Beispiel SPON vermutet:

Und es hat enorme politische Konsequenzen. Nie wieder werden die Republikaner ihn als Schwächling im Kampf gegen den Terror darstellen können. Nie wieder wird er sich als unentschlossener Zauderling porträtieren lassen können. Die Rechten haben ihre schärfste Waffe im Wahlkampf 2012 verloren. Und Obama hat den fast schon gewonnen.

Wieder einmal scheint ein einzelnes Ereignis, dessen Eintreffen oder Nichteintreffen sehr vom Zufall abhängig ist, mehr Einfluss auf ein Wahlergebenis zu nehmen als die Bewertung der tatsächlichen politischen Gesamtleistung. Bei Fukushima und den Grünen kann man zumindest sagen, dass in deren Fall „Glück“ und politische Leistung zusammen kamen. Bei Schröder hingegen kann man das vermutlich weniger sagen, denn dem stand das Wasser bereits bis zum Hals, bevor die Flut kam.

Irgendwie finde ich es verstörend, wenn Wähler, die letztlich politisches Lotto spielen, Wahlen entscheiden. Aber so ist wohl auch die Demokratie.

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