Monatsarchiv: August 2012

Zinsgrenzen unter Beschuss

Bei einer Meinungsbildung kann es immer auch hilfreich sein, eine Gegenmeinung zu lesen. Da ich persönlich die Einführung einer Zinsgrenze durch die EZB für fatal halte, möchte ich als alternative Meinung den Artikel von Jens Berger zu der Frage verlinken. Dieser Artikel zeigt meines Erachtens auch deutlich, dass die Gegensätze zwischen „Rettungsbefürwortern“ und „Rettungsgegnern“, wenn man sie denn vereinfacht so nennen will, unüberbrückbar erscheinen. Was zumindest auch zu erwarten war, da „ein bisschen retten“ anscheinend nicht gut funktioniert. Aus meiner Sicht enthält der Artikel von Jens Berger ein paar grundlegende Fehler, die mir aus meiner Position heraus als haarsträubend erscheinen....

Zinsgrenzen

Gestern hatte ich ja bereits zu der Frage einer kritischen Zinsgrenze geschrieben, ab der ein Land angeblich unterstützt werden muss, um nicht pleite zu gehen. Wie willkürlich und ohne Grundlagenwissen solche finanziellen Grenzen gesetzt werden, wird auch im Artikel von Wolfgang Münchau deutlich (und zeigt nebenher, dass die SpOn-Kolumnen besser werden, wenn sie versuchen, Fakten zu berichten und keine Wertungen zu konstruieren – sic). Die erschreckende Erkenntnis ist, dass man anscheinend gar nichts sicher weiß im Finanzwesen, sondern mit Erfahrungswerten hantiert, bei denen es für jeden Fall Beispiele und Gegenbeispiele gibt. Das wirft nicht nur die Frage auf, mit welcher...

Grundlegende Fragen der Eurokrise

Ich muss mir selber eingestehen, dass ich mir bei allen Anmerkungen zur sogenannten Eurokrise einige grundlegende Fragen selbst nicht gestellt habe beziehungsweise übliche Formulierungen und Setzungen einfach hingenommen habe. Insbesondere meine ich damit konkret die Zinsgrenzen, die ins Feld geführt werden, ab denen ein Land dauerhaft nicht überlebensfähig sei. Immer wenn die Zinszahlungen für die Staatsanleihen eines Landes über der Grenze liegen, wäre ein Staat demnach angeblich in seiner finanziellen Existenz bedroht und es muss dringend gegengesteuert werden. Eigentlich logisch, auch diese Grenzen zu hinterfragen. Also zu überlegen, was die Mehrzinsen einen Staat tatsächlich kosten und dies mit seinem Haushalt...

Lebensfern

Politiker können natürlich nicht alles wissen und alles am eigenen Leib erfahren. Doch die Forderung nach mehr Kenntnis der Lebenswirklichkeit bei Politikern, die über ihr Leben im Elfenbeinturm hinaus geht, könnte die Unfähigkeit manches Politikers deutlich mildern. Der niedersächsische Justizminister Bernd Busemann ist mir schon öfter aufgefallen, dass er sich um derartige Einsichten nicht sonderlich müht. Misshandlungen im Knast zum Beispiel sind ihm anscheinend kein übermäßiges Problem.