Armutszeugnis

Nach dem Entwurf des vierten Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung geht die Armutsschere in Deutschland immer weiter auseinander. Mittlerweile verfügen zehn Prozent der Bevölkerung über mehr als die Hälfte des Nettogesamtvermögens. Dazu hat sich auch das Nettovermögen des Staates um 800 Milliarden Euro verringert. Das Geld wandert also nicht nur aus den Händen der Ärmeren, sondern auch das gemeinschaftliche Staatsvermögen wird im Ergebnis zugunsten der Reichen ausgeplündert und zwar mit einer Rate von etwa 10.000 Euro pro Einwohner.

Da es unwahrscheinlich erscheint, dass die „oberen Zehn Prozent“ auch mehr als die Hälfte der Arbeit geleister haben, ist die diese Entwicklung nicht nur unsozial und ungerecht, sondern birgt langfristig sozialen Sprengstoff. Wegen der fast legendären sozialen Duldsamkeit der Deutschen, scheint dabei die Gefahr derzeit sogar weniger im Inneren zu liegen als darin, dass der Bundesregierung insbesondere in Europa aber auch international Mittel und Willen fehlen, soziale Missstände zu korrigieren.

Derzeit scheinen ansatzweise Alternativen zu dieser Entwicklung in den großen Parteien allenfalls bei der SPD (Vermögenssteuer), den Piraten (bedingungsloses Grundeinkommen) und den Linken zu existieren. Allerdings ist mir auch bei diesen Dreien unklar, inwieweit es sich allein um Gedankenspiele handelt, da konkrete und glaubhaft umsetzbare Konzepte in meinen Augen fehlen.

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