Erklärungsnot

Wenn im deutschen Unterschichtenfernsehen Familien pleite gehen, dann kommt Peter Zwegat und erklärt allen Beteiligten einfach und leicht verständlich auf einer Schreibtafel wie hoffnungslos die Lage ist und wo die Ursachen dafür zu suchen sind.

Die wirtschaftliche Lage eines Staates wie etwa Griechenland ist natürlich ungleich schwerer zu verstehen, dafür sind die Folgen aber auch umso gravierender. Denn immer wieder werden aufs Geratewohl Milliarden Euro in ein großes Loch geworfen, in der Hoffnung, dass es irgendwann einmal gefüllt sein sollte. Peter Zwegat würde sich vermutlich die Haare raufen.

Es ist in meinen Augen ein Armutszeugnis, dass es in all den Jahren der sogenannten Euro-Krise niemand geschafft hat, deren Ausmaße und die Rettungsmaßnahmen glaubhaft und verständlich zu erklären. Weder die Politik, deren Aufgabe es eigentlich gewesen wäre, hat es geschafft, ein Argument jenseits der „Alternativlosigkeit“ zu produzieren, noch haben die sogenannten Qualitätsmedien es geschafft, ihre Leser mit verständlichen und übersichtlichen Informationen zu versorgen.

Entweder haben Politik und Presse auf ganzer Linie versagt oder die Lage ist so komplex, dass sie nicht einmal erklärbar ist, geschweige denn gezielt zu lösen. Ich tippe ehrlich gesagt auf beides.

Nebenher:

Um den Humor bei dieser ernsten Sache nicht ganz zu verlieren: Die Rettung des Euro – ein Griff ins Klo?

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