Monatsarchiv: Dezember 2012

Abgekanzlert

So sehr ich Peer Steinbrück einst gelobt habe, desto mehr festigt sich bei mir die Überzeugung, dass Peer Steinbrück kein guter Bundeskanzler sein wird. Denn Bundeskanzler ist keine Ego-Show. Dass Peer Steinbrück von sich überzeugt zu sein scheint und ein offenes Wort nicht scheut, ist bereits öfter zu Tage getreten. Im Prinzip ist dies sogar ein guter Kontrapunkt zur verstohlenenen Hinterzimmerpolitik der Kanzlerin. Doch Steinbrück kennt die Grenzen nicht und kompromittiert auf diese Weise das Bundeskanzleramt, wie es zuvor Christian Wulff mit dem Amt des Bundespräsidenten getan hat. Das Amt des Bundeskanzlers ist für mich in erster Linie eine Berufung...

Frauen und Kinder

In vielen Berichten, in denen Zivilisten zu Schaden kommen, ist die Rede davon, dass unter den Opfern auch „zahlreiche Frauen und Kinder“ gewesen seien. So zum Beispiel gerade in der tagesschau, wo berichtet wurde, dass Menschen in Syrien vor einer Bäckerei von Jagdfliegern bombadiert worden sind. Ich frage mich jedes Mal was das soll. Soll das heißen, dass Frauen und Kinder mehr oder weniger wert sind als Männer? Darf man Männer einfach so erschießen? Irgendwas stimmt da nicht im Menschenbild. Nachtrag (22:38 Uhr): Auch bei faz.net ist es erwähnenswert, dass unter den Todesopfern „zahlreiche Frauen und Kinder“ sind.

Kinderstunde im Comedy-Kabinett

Prinzipiell bin ich sehr dafür, dass junge Menschen genauso in politische Verantwortung gelangen wie ältere, weil Wissen und Kompetenz Qualitäten sind, die einem nicht allein mit dem Alter zufallen. Dass es innerhalb der Piratenpartei einige Kandidaten gibt, die diese Überzeugung widerlegen, liegt in der Natur der Sache, wenn eine neue, weitgehend ungeformte Partei plötzlich zahlreiche Ämter zu vergeben hat. In der etablierten Politik sind es dagegen Philip Rösler und Kristina Schröder, die es mit ihrer erfrischenden humorvollen Art immer wieder schaffen, die Politik auf Kindergartenniveau herunterzuziehen. Schröder ist dabei aber ganz klar in Führung. Nun hat sie laut SpOn in...

Korruption entsorgen

Hamburgs Müllmänner dürfen endlich keine Geschenke zu Weihnachten mehr annehmen und haben stattdessen schicke kleine Infokarten bekommen, die Sie Schenkwütigen überreichen können. Auf diesen wird erklärt, dass Müllleute nur äußerst begrenzt Dankesgaben annehmen dürfen, da die Gefahr der Bestechlichkeit zu groß sei. Darüber hinaus wurden die 2500 Mitglieder der Stadtreinigung extra geschult, um sie gegen mögliche Korruption zu sensibilisieren. Das ist endlich mal eine sinnvolle Maßnahme, die man genau so eins-zu-eins auf die anderen Amtsträger übertragen sollte. Insbesondere auf die Mitglieder des Bundestages und auf Inhaber des Amts des Bundespräsidenten.