Die sogenannte Solidarität

Neben den zahlreichen Hitlervergleichen, wird der Spruch von der (mangelnden) Solidarität immer mehr zum Unwort. Denn wie faz.net auch noch mal klar macht, heisst Solidarität nichts anderes als die Zeche anderer zu bezahlen. Und sich dafür beschimpfen zu lassen.

Sicher leiden die „kleinen Menschen“ in Südeuropa zumeist unverschuldet an der Krise. Sicher profitieren europaweit die Reichen davon. Und sehr wahrscheinlich haben auch deutsche Banken prächtig an Europa verdient und die Krise vermutlich auch mitverschuldet. Aber es war nicht „Deutschland“ und erst recht nicht der „kleine Mann“ in Deutschland. Die eingeforderte Solidarität trifft in meinen Augen das falsche Ziel.

Viel schlimmer noch treten die beinahe ohen Selbstkritik vorgebrachten Forderungen den Solidaritätsgedanken mit Füßen. Solange Schmarotzertum und Solidarität nicht klar auseinander gehalten wird, wird Solidarität zu Ausbeutung. Diesen Schuh muss sich Deutschland in Europa nicht anziehen. Dass im innerdeutschen Sozialsystem sehr vieles im Argen liegt, das sollte Deutschland viel mehr beschäftigen, denn echte Solidarität gibt es auch dort nicht. Was in unserem Land als Solidarität verkauft wird, ist in Wahrheit eine große Gerechtigkeitslücke.

Schade eigentlich, denn echte Solidarität ist eine schöne, aber leider aussterbende Form. Was bleibt ist eine Worthülle, die jeden unzufrieden macht.

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