GEMA gesperrt
Gerade habe ich seit vielen Jahren mal meine Favouritenliste aufgeräumt. Leider musste ich feststellen, dass viele Videos mittlerweile nicht mehr verfügbar waren – überwiegend weil die GEMA oder ein anderer Rechteinhaber die Videos für den Aufruf in Deutschland hat sperren lassen. Obwohl es sich bei den fraglichen Videos nicht um Musikvideos im eigentlichen Sinn handelte, waren sie anscheinend doch mit Musik unterlegt, an der die Videomacher keine Rechte hatten.
Es ist natürlich hart, soviele Videos nicht mehr sehen zu können. Das Eingreifen der Rechteinhaber verhindert, dass ich zahlreiche Kunststücke und Anleitungen nicht mehr sehen kann. Allerdings ist die Musik, wenn sie auch für mich unwesentlich und manchmal sogar nervig war, eben ein Bestandteil dieser Videos gewesen, ansonsten hätten die Videoautoren ja darauf verzichten können. Insofern kann ich den Rechteinhabern an dieser Stelle keinen Vorwurf machen, sondern deren Position nachvollziehen.
Die Verwendung von frei verfügbarer Musik ist mittlerweile ja kein unüberwindliches Problem mehr. Selbst der Bayrische Rundfunk ist nach einigen Anlaufschwierigkeiten auf diese Idee für die Sendung „Space Night“ gekommen. Leider scheint in anderen Ländern die Vertragslage der Rechteinhaber mit Youtube eine entspanntere zu sein, so dass hierzulande gesperrte Videos dort verfügbar sind. Insofern besteht für Videoproduzenten im Ausland kein besonders großer Druck, sich nach Alternativen umzusehen. Ob sich die deutschen Rechteinhaber unnötig querstellen oder ob Youtube die Rechteinhaber in anderen Ländern mit für sie ungünstigen Konditionen hat über den Tisch ziehen konnte, kann ich dabei nicht beurteilen.
Deutschland wird meiner Meinung nach noch eine Weile an dieser Situation leiden, doch immerhin zeigt das Beispiel der „Space Night“, dass dies auch eine Chance für alternative Inhalte bedeuten kann.