Parteienumfrage: Die Umfrage-Versager

Weitere Artikel zur Parteienumfrage:

Einleitung
Text der Anfrage
Antwort der Bergpartei, die „Überpartei“
Antwort der Nein!-Idee
Antwort der FDP
Antwort der RENTNER Partei Deutschland
Antwort der Partei DIE LINKE
Antwort der Partei der Vernunft (PDV)
Antwort der Piratenpartei
Antwort der Partei für Soziale Gleichheit
Antwort des Bund für Gesamtdeutschland (BGD)
Antwort der CDU
Die Umfrage-Versager (dieser Artikel)
Fazit

Die Umfrage:

In Anbetracht der Bundestagswahl am 22.September 2013 habe ich den Parteien, die dabei antreten, einige Fragen zu Themen geschickt, die meiner Meinung nach wichtige politische Fragen berühren. Mehr zum Hintergrund dieser Umfrage finden Sie hier.

Keine Antworten ist auch eine Antwort

Trotz der zahlreichen ausführlichen Antworten gab es auch eine große Zahl von Parteien, die mir eine Antwort mehr oder weniger deutlich versagt haben. Im abschließenden Fazit (nächster Artikel), will ich noch einmal ausführlich darlegen, warum ich das für problematisch halte. In diesem Artikel möchte ich die Parteien erwähnen, von denen ich keine Antworten auf meine Fragen bekommen habe.

Die Nicht-Antworten
Einige Parteien haben zwar keine Antworten auf meine Fragen gegeben aber immerhin in irgendendeiner Weise eine Rückmeldung gegeben. Diese möchte ich auszugsweise vorstellen und (zugegeben etwas polemisch) kommentieren.

Schon Sekunden nach meiner Anfrage erhielt ich die erste Antwort von der Alternative für Deutschland (AfD):

Vielen Dank für Ihre Nachricht.

Wir bitten Sie, aufgrund der Vielzahl der zu bearbeitender Nachfragen, um einige Tage Geduld bei der Bearbeitungszeit.

Leider habe ich darüber hinaus nichts weiter von der AfD gehört. Aber immerhin scheint es die Partei zu geben und sie ist entweder wirklich sehr gefragt oder beantwortet Nachfragen mit dem Tempo einer griechischen Haushaltssanierung.

Danach erhielt ich eine immerhin individuell verfasste Antwort der Grünen:

herzlichen Dank für Ihre Mail und für Ihre zahlreichen Fragen. Wie Sie sich sicher vorstellen können, erreichen uns täglich viele Briefe und Mails, in denen Bürgerinnen und Bürger uns Fragen stellen, uns über Sachverhalte unterrichten oder uns Vorschläge zur Lösung aktueller Probleme machen. Das hilft uns sehr bei unserer politischen Arbeit.

Bitte haben Sie aber Verständnis dafür, dass der Rahmen einer Mail nicht ausreicht, eine Vielzahl von Themen seriös darzustellen. Wir bieten deshalb Informationen zu unseren politischen Positionen und Aktivitäten auf unserer Webseite an. Es gibt dort auch die Möglichkeit einer Volltextsuche bei Partei und Fraktion. Unter dem jeweils gesuchten, oder einem verwandten Begriff finden Sie eine Vielzahl von Dokumenten – von tagesaktuellen Meldungen und Interviews über Gremienbeschlüsse und Pressemitteilungen bis hin zu Bundestagsreden. Auch in unseren Programmen kann man dort suchen. Bitte beachten Sie, dass Sie bei unserer Bundestagsfraktion separat suchen müssen. Hier der Link:
http://www.gruene-bundestag.de/cms/default/dok/0/4.suche.html

Nützliche Informationen werden Sie darüber hinaus in unserem Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2013 finden können. Das Programm gibt es hier:
http://www.gruene.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Gruenes-Bundestagswahlprogramm-2013.pdf

Unser Kurzwahlprogramm:
http://www.gruene.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Kurzwahlprogramm_Bundestagswahl-2013.pdf

Wir hoffen, dass wir mit dieser Auskunft weiterhelfen konnten.

Das „Verständnis dafür, dass der Rahmen einer Mail nicht ausreicht, eine Vielzahl von Themen seriös darzustellen“ hat sich bei mir allerdings nicht eingestellt. Warum sollte eine Mail weniger seriös sein als, sagen wir, ein Flugblatt oder eine Darstellung auf einer Partei-Homepage? Darum hat sich leider auch nicht die Hoffnung erfüllt, dass mir „diese Auskunft weitergeholfen hat“.

Was die Grünen meiner Meinung nach eigentlich sagen wollten, drückt die SPD zumindest klar und deutlich aus:

Ihre Anfrage vom 16.07.2013 an unsere Pressestelle wurde vom Gesamtkoordinator für Wahlprüfsteine = WPS als NICHT-WPS eingestuft. Um sich mit unseren Positionen zu den einzelnen Gesellschaftsthemen vertraut machen zu können, haben wir Ihnen unserer Regierungsprogramm beigefügt.

Ich lese daraus mal, dass ich für eine detaillierte Antwort als zu unwichtig befunden wurde – und das, wo ich doch schon frühzeitig ein gutes Wort für ihren Kanzlerkandidaten eingelegt habe. Immerhin ist die Partei also unbestechlich und anscheinend gibt es immer noch genug Fussvolk in der Partei, um Millionen Bürger zuhause zu überfallen. Allerdings bezeichnen sich die Beantworter in der Zentrale selbst immerhin auch als „Kompanie Wahlprüfsteine“. Da es sich demnach wohl nicht um Personalmangel handelt, bleibt mir nur, die Absage persönlich zu nehmen. Immerhin hat die Partei mir aber ein Wahlprogramm als PDF beigefügt. Auf meinen Hinweis, dass ich dieses vom Umfang her nicht im Blog veröffentlichen könne und meine Nachfrage nach einem Link zu diesem Programm, hatte die Partei aber noch einen guten Tipp:

das Regierungsprogramm finden sie auf unserer Internetseite: www.spd.de

Dass man aus Wenig durchaus Viel machen kann, Zeigt die Partei Ab jetzt…Demokratie durch Volksabstimmung:

unsere Wahlaussagen und viel mehr finden Sie auf unserer Internetseite. Über einen Link auf Ihrer Seite würden wir uns freuen.
www.demokratie-durch-volksabstimmung.de

Ich hoffe ich konnte wenigstens etwas Freude verbreiten

Noch kürzer war nur die Christliche Mitte:

Die CM tritt zur Bundestagswahl nicht an! Mit herzlichem Gruß!

Wo sie Recht hat, hat sie Recht. Natürlich hätte ich eine eventuelle Antwort trotzdem veröffentlicht, aber ich kann nachvollziehen, wenn die Partei von einer Beantwortung der Fragen Abstand nimmt. Und sich dennoch zu melden, auch wenn man sich als Adressat nicht angesprochen fühlt, ist heute ja anscheinend nicht mehr selbstverständlich. Immerhin steht die Christliche Mitte noch zu derart altbewährten Tugenden.

Zu guter Letzt war dann noch die Partei Mensch Umwelt Tierschutz (Tierschutzpartei), die sich redlich bemüht hat und mehrfach eine Antwort in Aussicht gestellt hat. Am Ende hat es dann allerdings leider doch nicht mehr gereicht. Ich hatte den Eindruck, der Arbeitsaufwand war insgesamt zu groß, zumindest meldete bei meiner letzten Nachfrage der Auto-Responder ein überfülltes Email-Postfach zurück.

Die Unnahbaren

Während die oben aufgeführten Parteien sich immerhin die Mühe gemacht haben, überhaupt eine Antwort zu verfassen, habe ich von den folgenden Parteien keinerlei irgendwie geartete Antwort bekommen. Die Art und Weise der Umfrage und mein Vorgehen, mit den Parteien Kontakt aufzunehmen, habe ich dabei im einleitenden Artikel beschrieben. Im Einzelfall kann ich nicht ausschließen, dass meine Anfrage die verantwortliche Stelle nicht erreicht hat. In diesem Fall stellt sich aber auch die Frage, ob der Internetauftritt der Partei und ihre Organisationsstruktur ausreichend ist, um an einer Bundestagswahl teilzunehmen.

Wenn man sich über die obigen abschlägigen Antworten immerhin noch mit einem bisschen Resthumor Gedanken machen kann, halte ich die Totalverweigerung der folgenden Parteien für ein Armutszeugnis, so dass ich bei dieser Wahl auch keinerlei Energie darauf verwenden möchte, mich weiter mit Ihnen auseinanderzusetzen. Denn warum sollte ich eine Partei wählen, die ganz offensichtlich nicht für mich da ist? Zu diesen Parteien gehören:

Christlich-Soziale Union in Bayern (CSU)
Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD)
Freie Wähler
Die Violetten
Bayernpartei (BP)
Familien-Partei Deutschlands
Die Republikaner (Rep)
Bürgerbewegung pro Deutschland
Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP)
Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo)
Partei Bibeltreuer Christen (PBC)
Deutsche Kommunistische Partei (DKP)
Feministische Partei Die Frauen
Bündnis 21/RRP
Die Rechte
Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative (Die PARTEI)
Bündnis für Innovation & Gerechtigkeit (BIG)
Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD)
Partei der Nichtwähler

sowie (allerdings von der Wahlteilnahme zurückgetreten):
Partei Gesunder Menschenverstand Deutschland (GMD)
Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)
Neue Mitte (NM)

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