Parteienumfrage: Fazit

Weitere Artikel zur Parteienumfrage:

Einleitung
Text der Anfrage
Antwort der Bergpartei, die „Überpartei“
Antwort der Nein!-Idee
Antwort der FDP
Antwort der RENTNER Partei Deutschland
Antwort der Partei DIE LINKE
Antwort der Partei der Vernunft (PDV)
Antwort der Piratenpartei
Antwort der Partei für Soziale Gleichheit
Antwort des Bund für Gesamtdeutschland (BGD)
Antwort der CDU
Die Umfrage-Versager
Fazit (dieser Artikel)

Die Umfrage:

In Anbetracht der Bundestagswahl am 22.September 2013 habe ich den Parteien, die dabei antreten, einige Fragen zu Themen geschickt, die meiner Meinung nach wichtige politische Fragen berühren. Mehr zum Hintergrund dieser Umfrage finden Sie hier.

Umfragebeteiligung:

Zu meiner Umfrage habe ich ein Anfrage an alle 38 Parteien geschickt, die nach damaligem Stand an der Wahl teilnahmen. Vier Parteien haben in der Zwischenzeit vier ihre Teilnahme zurückgezogen, so dass 34 teilnehmende Parteien verbleiben. Von allen 38 Parteien habe ich insgesamt 10 Antworten auf meine Fragen erhalten, die übrigen haben gar nicht geantwortet (22 Parteien) oder zumindest nicht die gestellten Fragen beantwortet (6 Parteien). Die Beteiligung ist damit in etwa vergleichbar mit der zu meiner Umfrage zur letzten Bundestagswahl.

Bewertung:

Insgesamt sehe ich das Ergebnis daher mit gemischten Gefühlen, aber doch insgesamt eher positiv. Die Antworten der Parteien, sind zum großen Teil informativ und auf die Fragen bezogen. Auch wenn sie Antworttexte manchmal vage blieben oder aber utopisch erschienen, lassen sie die grundlegende Haltung der Parteien meist gut erkennen. Ich persönlich konnte dadurch einige überraschende Erkenntnisse ziehen, die definitiv auch Einfluss auf meine Wahlentscheidung haben. Ich möchte mich darum an dieser Stelle bei allen Parteien und deren Mitarbeitern bedanken, die sich im Rahmen der Umfrage ernsthaft bemüht haben, auf meine Fragen einzugehen.

Darstellung:

Insgesamt ist die Darstellung der Ergebnisse in gewisser Weise unstruktieriert. So stehen die Antworten von Kleinparteien mit eventuell extremen Ansichten gleichberechtigt zwischen denen etablierter Volksparteien mit etablierten Ansichten. Zudem gibt es keine zusammen fassende Übersicht die Positionen, wie sie etwa der Wahl-O-Mat bietet. Dennoch habe ich versucht, alle Antworten in der gleichen Form und möglichst übersichtlich zu formatieren. Darüber hinaus habe ich versucht, alle teilnehmenden Parteien gleich zu behandeln und keinen Einfluss auf die Antworten zu nehmen. Letztendlich muss der Leser entscheiden, welche Antworten ihn besonders interessieren und welche er darum lesen will. Falls es Kritik und Anregungen zur Darstellung gibt, kann ich diese natürlich gerne berücksichtigen, falls ich diese Umfrage in vier Jahren nochmals wiederholen sollte.

Verweigerungshaltung:

Durch die hohe Zahl der Teilnehmer an der Wahl hat sich absolut auch die Zahl der Parteien erhöht, die keine Antworten geschickt haben. Zum großen Teil haben diese Parteien sogar nicht einmal eine Absage geschickt, sondern die Anfrage einfach geflissentlich ignoriert. Eventuell hat gab es auch Einzelfälle, in denen die Anfrage nicht einmal die zuständige Stelle der Partei erreicht hat.

Ich persönlich halte eine solche Haltung der Parteien tatsächlich aber für sehr bedenklich und sie hat, unabhängig von den politischen Inhalten der betreffenden Parteien, darum ebenfalls Einfluss auf meine persönliche Wahlentscheidung. Dabei geht es im Wesentlichen um das Verhältnis einer Partei zu den Bürgern und welche Bedeutung eine Partei dem einzelnen Wähler beimisst.

Eine Partei ist letztlich ein Baustein im demokratischen System und soll somit den Interessen seiner Wähler im Speziellen und aller Bürger im Allgemeinen dienen. Wenn eine Partei für den Bürger nicht erreichbar ist oder sich ihm verweigert, kommt sie in meinen Augen diesem grundlegenden Auftrag nicht ausreichend nach. Dabei mag eine Partei durchaus über Werbemaßnahmen oder Parteiprogramme in Kontakt mit dem Bürger treten, jedoch halte ich die persönliche und konkrete Anfrage eines Bürgers für ein starkes Mittel, das eine Partei nicht komplett ignorieren sollte.

In meinem Fall handelte es sich zugegeben um eine recht umfangreiche Anfrage, bei der die Antworten lediglich mich persönlich und die Leser eines vergleichsweise kleinen politischen Blogs erreichen würde. Womöglich kann man sich da ökonomisch die Frage nach Aufwand und Nutzen stellen. Dennoch halte ich jede einzelne Wählerstimme nicht nur ideell (!), sondern sogar faktisch (Was ist Deine Stimme wert?) für so wertvoll, dass man versuchen sollte, auf sie eingehen. Andernfalls werden Wahlaufrufe der Art „Jede Stimme zählt“ zu Lippenbekenntnissen. Natürlich liegt es im Ermessen der Parteien, das anders zu sehen, aber ebenso liegt es in meinem Ermessen, eine Partei, die sich offensichtlich nicht für mich interessiert, auch nicht zu wählen.

Darüberhinaus halte ich die Verweigerung auch für einen Schlag ins Gesicht für die zahlreichen Wahlkampfhelfer, die sich in den Wochen vor der Wahl in den Fussgängerzonen die Beine in den Bauch stehen, um zumeist uninteressierten Passanten Flugblätter und Wahlempfehlungen aufzudrängen. Eine Antwort der entsprechenden Parteizentrale hätte dagegen vergleichsweise wenig Aufwand gekostet und einen großen und zugleich interessierten Empfängerkreis erreicht.

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