Diskriminierung an Schulen
Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal Partei für die Argumentation von Jan Fleischhauer ergreifen würde, aber die Reaktionen gegen seinen Text über Inklusion an Schulen stoßen mir doch etwas sauer auf. Weil ich gerade knapp an Zeit bin und eigentlich auch keine Lust habe, mich in so einem moralisch aufgeladenen Themenstrang zu verlieren, will ich nur ein paar unreflektierte Stichworte einwerfen, die mir zu dieser (und ähnlichen) Debatte(n) einfallen:
Allgemein über Diskussionen über moralische Prinzipien:
* „Gutmenschen gegen Nazis“: Diskussionen werden lagerbasiert und polemisch geführt. Einzelfälle dienen beiden Seiten als Beleg für Allgemeingültigkeit. Sachliche Argumente werden auf einer intellektuellen oder moralischen Metaebene gekontert.
Zur Inklusion:
* Meiner Erfahrung nach führt Inklusion jeder Art eher dazu, dass die „Schlechten“ die „Guten“ stärker ausbremsen als diese von einer Inklusion profitieren.
* „Diskriminierung“ wird immer in der (gebräuchlichen) negativen Wortbedeutung angeführt. Der eigentliche Wortsinn und dass Menschen tatsächlich unterschiedlich sind, wird dabei abgelehnt.
* Eine Unterscheidung in „gut“ und „schlecht“ bedeutet nicht automatisch ein Abstellgleis für die „Schlechten“. In der Praxis ist das leider oft der Fall, jedoch richtet sich der Ärger nicht gegen die diskriminierende (im gebräuchlichen Wortsinn) Umsetzung, sondern auf die Unterscheidung selbst.
* Dass Mensch sein an sich bedeutet nur eine begrenzte Anzahl an Rechten. Ein Nichterreichen gewünschter Lebensziele aus faktischen Gründen ist nicht notwendig eine diskriminierende (im gebräuchlichen Wortsinn) Benachteiligung.
* Es ist prinzipiell begrüßenswert, dass sich Menschen intensiv für Inklusion einsetzen, denn ansonsten würden Lebensqualität und Wünsche benachteiligter Menschen oder von Minderheiten mutmaßlich allzusehr vernachlässigt.
* Ein fanatisches Vertreten einer Position macht diese nicht richtiger, sondern führt lediglich dazu, dass sich Fronten verhärten.