Zahlenspiele

Lustigerweise ergibt eine Hochrechnung der Kosten eines bedingungslosen Grundeinkommen nach dem Modell der Linken etwa eine Billion Euro pro Jahr. Das entspricht damit ziemlich genau der Summe, die die EZB angeblich in den Kauf von Anleihen stecken will, um „den Aktienmarkt die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen“.

Das Problem bei der EZB ist, dass sie Billionen verbrennen will, ohne das dies zu irgendwelchen Auswirkungen in der Wirtschaft führen wird. Denn es ist ja nicht so, dass die Banken nicht genug Geld hätten. Sie verleihen es nur nicht weiter, weil sie ihre Geldvergabepolitik restriktiver gestaltet hat und weil sich das Geld viel lukrativer am Markt als im klassischen Kreditgeschäft anlegen lässt. Zudem haben die Banken auch ein Nachfrageproblem, denn es gibt zur Zeit gar nicht einen derart starken Bedarf an wirtschaftsrelevanten Krediten. Die Banken bleiben auf dem Geld sitzen, dass ständig in sie hineingepresst wird, weil alle schon zuviel davon haben. Auf der anderen Seite gibt es breite Bevölkerungsschichten, die wirtschaftlich fast gänzlich unrelevant sind, da sie kein Geld haben. Schon rein aus dem Gedanken „die Wirtschaft anzukurbeln“ wäre es also sinnvoller, das Geld den Vebrauchern zukommen zu lassen, als dem Kapital, das eben kaum noch Verwendung dafür hat.

Zudem wäre das bedingungslose Grundeinkommen keine Einbahnstraße, da es auf sehr direktem Wege Geld nicht nur in die Wirtschaft, sondern auch in die Staatskasse spülen würde (und somit im Endeffekt deutlich billiger wäre als die angedachte Billion Euro). Ich hatte mal versucht, das zumindest einmal grob nachzurechnen: „Geld für alle?“

Zumindest kann nach der Ankündigung der EZB nun keiner mehr ernsthaft behaupten, ein bedingungsloses Grundeinkommen wäre eine unbezahlbare Utopie, die nicht finanzierbar wäre. Viel eher sind dann die Banken eben jene unbezahlbare Utopie.

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