Verschlagwortet: Banken

Das falsche Zeichen gesetzt

Wenn unterschiedliche Interessen auf dem Spiel stehen, muss man sich meist irgendwie entscheiden. Will man ein weiteres europäisches Land mit einem Rettungspaket bedenken – auch wenn man damit wohlmöglich nur russische Großanleger stützt. So wird selbst ein vergleichsweise kleines Rettungspaket von 10 Milliarden Euro zu einer Nagelprobe. Und wie es für mich auf den ersten Blick aussieht hat man die falsche Entscheidung gefällt, indem man die Bankkunden an der Rettung beteiligt. Denn auch, wenn der Steuerzahler teilweise entlastet ist, zahlt der Bürger natürlich dennoch die Zeche und anders als beim Steuerzahler trifft es beim Bankkunden wahrscheinlich noch eher den „kleinen...

Zu späte Einsicht

Peer Steinbrück gehörte meiner Meinung nach immer zu den glaubwürdigeren Politikern, der sich nicht scheute, auch mal ein offenes Wort zu wagen. Und auch diesmal gibt er die Richtung mit einem Positionspapier vor, in dem er fordert, dass Banken große Summen in einen eigenen Fonds zu ihrer Rettung einzahlen sollen, um im Rettungsfall nicht wieder den Steuerzahler belasten zu müssen. Noch wichtiger als das fordert er, das Investmentbanking organisatorisch vom Kredit- und Einlagengeschäft der Finanzinstitute zu trennen. Also einfach ausgedrückt, Banken zu spalten in einen „Casino-Teil“, der nicht rettungswürdig ist und einen seriösen Teil, der die Kriterien der Systemrelevanz erfüllt....

Fehlgesteuerte Wut

In vielen islamischen Ländern demonstrieren Hunderttausende gegen ein vermutlich (ich habe es nicht gesehen) schamloses Youtube-Schmähvideo eines Privatmannes gegen den Propheten Mohammed. Was selbst für Länder mit hoher Arbeits- und Perspektivlosigkeit ein beeindruckendes und zugleich beklemmendes Zeichen ist. Insbesondere durch die damit verknüpften Gewalttaten und die Unfähigkeit auch nur anssatzweise zu differenzieren. Gegen die letztlichen Verursacher dieser wirtschaftlichen Ungerechtigkeit demonstrieren zeitgleich ein paar Hundert Menschen. Europäer und Amerikaner sind weit davon entfernt Wutbürger zu sein. Wenn eines Tages tatsächlich Investment-Banken, Spekulanten und andere Gewinnler weggefegt werden sollten, dann vermutlich von einer Heerschar wütender religiöser Eiferer.

Unbank ist der Welt Lohn

Es ist ja nicht nur so, dass Banken ihre Gewinne für sich behalten und ihre Verluste auf die Allgemeinheit abwälzen. Banken, die sich durch staatliche Gelder stützen lassen, helfen gleichzeitig ihren Kunden beim Hinterziehen von Steuern. Ich kann nicht verstehen, dass immer noch soviele auf Hartz IV-Empfänger herabschauen. Für mich sind Banken die größten Schmarotzer im System. Nachtrag (20:24 Uhr): siehe auch Hase Schäuble und die Igel