Verschlagwortet: Christian Wulff
Das ist immerhin recht clever von Christian Wulff, denn wer nicht eingeladen ist, kann auch nicht absagen: Spitzenpolitiker nicht zu Zapfenstreich geladen. Ich wäre übrigens hingegangen, aber ich bin auch nicht eingeladen. Allerdings würde ich auch „Wetten dass..?“ moderieren, den HSV trainieren oder selbst Bundespräsident werden, wenn mich einer fragen würde. Meine moralischen Ansprüche an mich selbst sind leider auch nicht immer integer.
Nachdem das Bundespräsidialamt Christian Wulff den Anspruch auf einen Ehrensold von knapp 200.000 Euro jährlich bestätigt hat, fordern nun einige Politiker Wulff auf, auf diesen Anspruch freiwillig zu verzichten. Ich will diesen Politikern nicht automatisch Opportunismus unterstellen, sich an die Meinung von etwa 80% der Deutschen anzuhängen, die sich angeblich über die Auszahlung des Ehrensolds empören – aber zumindest dann doch Blauäugigkeit. Jetzt mal ehrlich, wer dieser Politiker und wer von den empörten 80% würde denn für „ein Signal der Einsicht und des Bedauerns“ auf 200.000 Euro pro Jahr verzichten, die er zumindest einigermaßen legal erhält? Das Problem ist in...
Wenn ich es recht verstehe, ist der „Ehrensold“, den Christian Wulff voraussichtlich erhalten soll, keine bedingungslose Zahlung, sondern eine Art Abschiebegeld, das ihm verbietet, darüberhinaus einen anderen Job anzunehmen. Allerdings kann ich das gerade auf die Schnelle nicht verifizieren, vielleicht hat da jemand eine Quelle zur Hand? Nach allem, wie ich die Berichterstattung über Christian Wulff verstanden habe, halte ich es für nicht unwahrscheinlich, dass sich Wulff ansonsten trotz Ehrensold einen Zusatzverdienst sichern werden wird.
Die Position des Bundespräsidenten ist keine glückliche, nicht nur durch die beiden letzten Amtsinhaber, die dem Amt und der Politik geschadet haben. Sondern auch durch die Tatsache, dass es sich um einen ausdrücklich überparteilich zu gestaltenden Posten handelt, der jedoch zuvor in einem kleinkarierten parteipolitischen Ränkespiel ausgezählt wird. Klar, dass es dabei schwer ist, den besten, oder wenigstens einen guten Kandidaten zu finden. Nun soll es also Joachim Gauck sein. Eine Wahl über die man schon jetzt geteilter Meinung ist. So erscheint den einen Gauck als der geeignete Kandidat. Nicht zuletzt durch die Tatsache, dass seine Überparteilichkeit quasi bereits jetzt...