Verschlagwortet: Deflation

Haben wir immer schon so gemacht

Erstaunlicherweise hat Henrik Müller nun bei SpOn einen Kommentar verfasst, dem ich überweigend zustimmen kann. Im Wesentlichen stellt er dort heraus, dass die Geldpolitik der EZB und der anderen Notenbanken nicht nur weitgehend wirkungslos in Bezug auf die Symptome ist, die sie bekämpfen will, sondern auch eine steigende Gefahr neuer Blasen darstellt. Darüber hinaus stellt er jedoch generell die Wirtschaftsanschauung der Notenbanken in Frage und äußert Bedenken, ob deren Vorstellungen und Modelle nicht veraltet und für die heutige Situation generell ungeeignet seien. Insbesondere die Bedeutung der mantrahaft vorgebeteten Deflationsangst hält er für möglicherweise deutlich und gefährlich überbewertet. Klingt nach einer...

Münchhausen-Politik

Ich weiß nicht, ob ich das Wortspiel mit Wolfgang Münchau und dem Baron von Münchhausen schon einmal gemacht habe, aber diesmal scheint es mir doch angebracht: die europäische Wirtschaft solle sich denn nun endlich mal am eigenen Schopfe packen und sich selbst aus dem Sumpf der Wirtschaftskrise ziehen. Bei derartiger Wirtschaftspolitik bleibe ich dabei, dass es einfacher ist, wenn jeder Europäer sich künftig einfach selbst sein Geld malen würde. Das wäre viel unmittelbarer und würde Krise, Armut und Deflation effektiv bekämpfen. Aber vermutlich wird nicht einmal das ausreichen, da wir ja auch noch ein „volkswirtschaftliches Nachfrageproblem“ haben. Die Menschen würden...

Die heilige Inflation

Die Inflation sorgt ja immer mal wieder zu kleineren Verwirrungen im Sprachgebrauch (etwa: „Im Januar stieg sie lediglich auf 0,7 Prozent.“ vs. „Die Teuerungsrate für Lebensmittel und andere Verbrauchsgüter sank von 0,8 Prozent im Dezember auf 0,7 Prozent im Januar“). Aber auch ich muss zugeben, dass ich den Sinn der Inflationsgläubigkeit der EZB, die gerne eine Inflation von knapp unter 2% hätte, nicht verstehen kann. Denn eigentlich werden Preise doch nach Angebot und Nachfrage gebildet. Im zeitlichen Fortgang würde ich daher erwarten, dass die meisten Produkte durch die technologische Entwicklung immer billiger (oder, bei gleich bleibendem Preis, besser) werden und...

Schuldenfalle

Herr Münchau von SpOn hat anscheinend ein Gespenst, das ihn nachts umtreibt: das Gespenst der Deflation. Und so schreibt er es fleißig an die Wand. Natürlich nicht, ohne das anschaulich zu erklären (die Auslassungen, um das Zitat möglichst kurz zu halten): „[…] ein kleines Land hat eine Wirtschaftsleistung von einer Milliarde Euro […] und Schulden von exakt der gleichen Höhe, also 100 Prozent der Wirtschaftsleistung. Im nächsten Jahr [fallen] die Preise um zehn Prozent. Das Land […] zahlt 50 Millionen Euro an Altschulden zurück. Dann ist am Ende des Jahres die Wirtschaftsleistung 900.000 Millionen Euro. Die Schulden sind 950.000 Millionen...