Verschlagwortet: Europa

Keine Zeit für große Gefühle

Es ist schon erstaunlich, wie die Medien versuchen, auf die Stimmung der Öffentlichkeit und der verantwortlichen Politiker einzuwirken. Sicherlich ist auch die Meinungsbildung ein Teil ihrer Aufgabe, doch für wesentlich wichtiger halte ich die neutrale sachliche Information. Vielleicht ist die Eurokrise den Medien auch zu kompliziert, um sie ihren Konsumenten zu erklären, doch dieser Mangel lässt sich dann eben nicht einfach durch mehr oder weniger begründete tendenziöse Meinungsmache ersetzen. Doch allein bei Spiegel Online gibt es heute gleich zwei dieser teilweise unterschwelligen Appelle an Angela Merkel und an Wolfgang Schäuble, die in ihrem Tenor anzudeuten scheinen, dass Wolfgang Schäuble aus...

Ende des Kaspertheaters

Allzuverständlich wird beim Bezug auf Griechenland in der Eurokrise der Begriff der Tragödie bemüht, doch leider sehe ich derzeit nur noch Kasperletheater, weshalb mir der historische Hintergrungsbezug verwehrt bleibt. Aber nichts anderes ist der Verstoß von Alexis Tsipras in meinen Augen, die Griechen am 05.Juli ein Referendum über die Bedingungen der Gläubiger abhalten zu lassen. Dabei ist es ja möglicherweise sogar eine gute Idee, zumindest aus Sicht der griechischen Regierung, das Volk noch einmal direkt einzubeziehen, wenn es um entscheidende Zukunftsfragen geht. Nur kommt dieser Vorschlag zu spät. Denn letztlich geht es darum, das Auslaufen des Hilfspakets abermals herauszuzögern und...

Ich will mein Geld zurück

Griechische Staatsanleihen sind derzeit anscheinend günstig zu haben, nur das kein professioneller Investor großes Interesse daran zeigt. Wieso also sollte der normale Bürger dann ein Interesse daran haben einzusteigen? Wieviel würden zum Beispiel Sie in Griechenland investieren? 100 Euro? 1000 Euro oder noch mehr? Wenn man den Aussagen von DIW-Chef Marcel Fratzscher Glauben schenken kann, hat Deutschland bereits etwa 100 Milliarden Euro an Griechenland verliehen. Das sind also schon einmal mehr als 1000 Euro für jeden; Greise und Neugeborene eingeschlossen. Ich will aber kein Geld in Griechenland investieren, denn ich habe ganz einfach keine 1000 Euro über. Andererseits sollte man...

Münchhausen-Politik

Ich weiß nicht, ob ich das Wortspiel mit Wolfgang Münchau und dem Baron von Münchhausen schon einmal gemacht habe, aber diesmal scheint es mir doch angebracht: die europäische Wirtschaft solle sich denn nun endlich mal am eigenen Schopfe packen und sich selbst aus dem Sumpf der Wirtschaftskrise ziehen. Bei derartiger Wirtschaftspolitik bleibe ich dabei, dass es einfacher ist, wenn jeder Europäer sich künftig einfach selbst sein Geld malen würde. Das wäre viel unmittelbarer und würde Krise, Armut und Deflation effektiv bekämpfen. Aber vermutlich wird nicht einmal das ausreichen, da wir ja auch noch ein „volkswirtschaftliches Nachfrageproblem“ haben. Die Menschen würden...