Diesen Sonntag wollen die Grünen auf der Bundesdelegiertenkonferenz beschließen, dass die Partei künftig „im Regelfall den Gender-Star“ verwendet. Allerdings habe ich im Augenblick noch etwas bedenken, ob das wirklich gut geplant ist: Liebe Grüne und Grüne, über das Gendern von Begriffen, kann man ja gerne streiten. Tatsächlich wissen die Schreiber*innen (1) des Blogs selbst nicht, ob das Gendern, so nervig es ist, am Ende eine gleichberechtigtere Sicht auf die Menschen haben wird. Allerdings ist Euch hoffentlich auch klar, dass Eure Regeln, wie jede nicht zu Ende gedachte Rechtschreibreform, eventuell Zweifelsfälle schaffen, die am Ende dazu führen könnten, dass die Schüler*innen,...
Mittlerweile hat es die Gender-Debatte leider immer mehr aus der Nische, der versprengten Mädchinnen-Blogs hinaus geschafft. Es ist ja auch nicht so, dass die Debatte im Kern unberechtigt oder gar unwichtig wäre, das sehe ich selber auch gerne ein. Frauen sind in unserer Welt, zumindest aus der Sichtweise und den Zielvorstellungen meiner Männerwelt heraus betrachtet, eindeutig schlechter gestellt und werden benachteiligt. Und sicher zum Teil beruht die Benachteiligung auch aus der Schlechterstellung – quasi als self-fulfilling prophecy. Nur halte ich es für falsch, Terror mit Terror zu bekämpfen. Etwa ein Magazin dafür an den Pranger zu stellen, dass es mehr...
Die taz wurde wohl von einem Arbeitsgericht zu einer Entschädigung an einen männlichen Bewerber verurteilt, weil sie eine Stelle für einen weiblichen Bewerber mit Migritionshintergrund ausschrieb. Anscheinend ist hier Anti-Diskriminierung als eine Diskriminierung gewertet worden. Prinzipiell halte ich das für eine richtige Entscheidung, nicht etwa weil ich gegen Gleichberechtigung bin, aber ich finde die Quote ist kein gutes Mittel, um sie zu erreichen.
Dass ich die Frauenquote als Gleichberechtigungswerkzeug für nicht sonderlich sinnvoll halte, habe ich schon einmal versucht darzulegen. Noch unsinniger erscheinen jedoch die zahlreichen Versuche, die Frauenquote zu fordern. Ein gutes Beispiel dafür finde ich die aktuelle Zahlenspielerei zum Erreichen einer 50:50-Quote auf Konferenzen und in der Kindererziehung. Sie ist in meinen Augen beliebig und nicht zielführend. So finde ich, wie so häufig bei solchen Posts (http://antjeschrupp.com/2013/05/29/mal-ein-bisschen-mathe-warum-50-prozent-nicht-reichen/), die Kommentare wesentlich erhellender als den eigentlichen Beitrag. Ich erwähne dies, weil mir bei der Lektüre aufgefallen ist, dass ich die Diskussion um die Frauenquote zu einem gewissen Grad in ihrem Kern verlogen finde....