Verschlagwortet: Inflation

Die heilige Inflation

Die Inflation sorgt ja immer mal wieder zu kleineren Verwirrungen im Sprachgebrauch (etwa: „Im Januar stieg sie lediglich auf 0,7 Prozent.“ vs. „Die Teuerungsrate für Lebensmittel und andere Verbrauchsgüter sank von 0,8 Prozent im Dezember auf 0,7 Prozent im Januar“). Aber auch ich muss zugeben, dass ich den Sinn der Inflationsgläubigkeit der EZB, die gerne eine Inflation von knapp unter 2% hätte, nicht verstehen kann. Denn eigentlich werden Preise doch nach Angebot und Nachfrage gebildet. Im zeitlichen Fortgang würde ich daher erwarten, dass die meisten Produkte durch die technologische Entwicklung immer billiger (oder, bei gleich bleibendem Preis, besser) werden und...

Wir sind alle reich

Die Argumentationen der EZB-muss-irgendwas-tun-um-uns-alle-zu-retten-Befürworter kann ich immer nicht recht nachvollziehen. Irgendwie habe ich da jedes Mal das Gefühl, das ist alles nicht so richtig zu Ende gedacht. Also zum Beispiel frage ich mich, wieso druckt die EZB nicht genug Geld, dass jeder Bürger eine oder zwei Milliarden Euro bekommt. Wäre doch ein Klacks und die Wirtschaftskrise wäre nicht nur gelöst, sondern alle wären reich und könnten endlich ein sorgenfreies Leben führen.

Angst vor der Erholung

Weil immer wieder Menschen behaupten, dass die lockere Zinspolitik keine Inflation herbeiführt und die anhaltenden Kursrekorde an den Börsen ganz allein auf der soliden wirtschaftlichen Erholung basieren, denke ich, dass immer, dass das ganze EZB-Programm nichts weiter ist als eine Banken- und Aktienanleger-Subvention auf Kosten der einfachen Sparer. Letztlich bringt es SpOn gut auf den Punkt, wenn es zu den heutigen Tagesverlusten schreibt: Anleger agierten aus Vorsicht vor möglicherweise guten US-Konjunkturdaten zurückhaltend, sagten Börsianer. Gute Nachrichten aus der größten Volkswirtschaft der Welt erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank Fed ihr milliardenschweres Anleihekaufprogramm bald drosseln wird.

Die Billionen-Dollar-Münze

Im amerikanischen Bundesgesetz gibt es anscheinend einen Passus, der es dem Finanzminister erlaubt, Platinmünzen nach eigenem Ermessen zu prägen. Obwohl dies ganz offensichtlich für das Auflegen von Sondermünzen und Gedenkmünzen gedacht war, bietet sich dadurch eine Gesetzeslücke, die nun in den USA immer mehr Anhänger findet: Der Minister soll einfach ein oder zwei Münzen mit dem Nennwert von einer Billion Dollar prägen und damit Staatsschulden von der Fed zurückkaufen, um die Probleme mit der Schuldenbremse zu umgehen. Auch, wenn man damit die unsägliche Blockadepolitik der Republikaner wohlmöglich formal legal aushebeln könnte, wäre das natürlich in vielerlei Hinsicht ein falscher Schritt....