Verschlagwortet: Solidarität

Wut auf Schäuble

Der Vorstoß von Wolfgang Schäuble, Griechenland zeitweise aus dem Euro zu entlassen, um dem Land zu ermöglichen, in dieser Zeit seinen Haushalt zu sanieren, mag technisch einen sauberen Hintergrund haben, emotional war er jedoch das Puzzlestück, das im Bild des bösen Deutschen noch gefehlt hatte. Wenn die griechischen Medien jetzt auf mehr oder weniger geschmackvolle Weise die Opferrolle ihres Landes darlegen, sind die kurzfristigen politischen Folgen verheerend. Doch letztlich ist es traurig, dass immer wieder gebetsmühlenartig wiederholt werden muss: Griechenland ist alleine verantwortlich für seine Schuldenlast. Griechenland ist nicht fähig und nicht willens, seine wirtschaftlichen Probleme alleine in den Griff...

Die sogenannte Solidarität

Neben den zahlreichen Hitlervergleichen, wird der Spruch von der (mangelnden) Solidarität immer mehr zum Unwort. Denn wie faz.net auch noch mal klar macht, heisst Solidarität nichts anderes als die Zeche anderer zu bezahlen. Und sich dafür beschimpfen zu lassen. Sicher leiden die „kleinen Menschen“ in Südeuropa zumeist unverschuldet an der Krise. Sicher profitieren europaweit die Reichen davon. Und sehr wahrscheinlich haben auch deutsche Banken prächtig an Europa verdient und die Krise vermutlich auch mitverschuldet. Aber es war nicht „Deutschland“ und erst recht nicht der „kleine Mann“ in Deutschland. Die eingeforderte Solidarität trifft in meinen Augen das falsche Ziel. Viel schlimmer...