Bildung nach Leistung differenzieren

Aus Aerar - Politischer Programmentwurf
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1. Das Schulsystem wird künftig stärker die Möglichkeit bieten, nach Leistung zu differenzieren


Erklärung

Die zur Vermittlung der Bildungsinhalte eingerichteten Bildungseinrichtungen und Kurse sollen künftig stärker nach Leistung differenziert werden. Ein solches Angebot muss allen Schülern auf ihren Wunsch (ggf. den Wunsch der Erziehungsberechtigten) zur Verfügung stehen. Integrative Unterrichtsformen, bei denen Schüler unterschiedlicher Leistungsstufen gemeinsam unterrichtet werden, können zusätzlich angeboten werden, sofern Bedarf und Teilnahmewille besteht.

Deutlich herauszustellen ist dabei, dass es nicht allein darum geht, leistungsstärkere Schüler besonders zu fördern. In mindestens gleichen Masse sind die leistungsschwächeren Schüler in ihren Einrichtungen und Kursen zu unterstützrn. Die Durchlässigkeit zwischen verschiedenen Leistungsstufen muss immer gewährt sein und das Hauptziel der Differenzierung ist eine Verbesserung der Vermittlung von Bildung. Soweit wie möglich auszuschließen ist eine Vorsortierung nach einer vermeintlichen "Brauchbarkeit" der Schüler für den Arbeitsmarkt.

Die Differenzierung erfolgt fächerspezifisch und jeder Schüler hat das Recht auf den Fachkurs, der seinem derzeitigen Lern- und Kenntnisstand entspricht. Eine besonders hohe oder niedrige Leistungsfähigkeit in einem Fach, darf nicht indirekt den Kursbesuch in einem anderen Fach einschränken.


Begründung

Die Zusammensetzung von Lerngruppen aus Schülern unterschiedlicher Lesitungsfähigkeit in dem konkreten Fach, kann im Idealfall dazu führen, dass lernschwächere Schüler von der Hilfe lernstärkerer Schüler profitieren und so auf ein höheres Lernniveau gehoben werden. Es besteht jedoch gleichzeitig die Gefahr, dass die leistungsstärkeren Schüler durch diese Hilfslehrerfunktion an der eigenen Fortentwicklung der Leistung gehindert werden. Zudem wird von den Lehrenden eine Binnendifferenzierung verlangt, die für leistungsstärkeren Schülern eine Herausforderung bietet ohne die lernschwächeren Schüler zu frustrieren. Diese Aufgabe ist innerhalb einer inhomogenen Lerngruppe gar nicht oder nur mit deutlichen Abstrichen zu bewältigen.

Die Schüler sollen statt dessen in jedem Fach mit Mitschülern ihrer Leistungsstufe unterrichtet werden. Hier sind viel eher gegenseitige Anregungen zu erwarten. Weiterhin gibt es weniger Reibungsverluste durch und für überforderte oder gelangweilte Schüler. Innerhalb einer Leistungsstufe soll so ein größerer Fortschritt in der Wissensvermittlung erzielt werden.

Deutlich herauszustellen ist, dass die leistungsstärkeren Gruppen nicht etwa stärker gefördert werden als leistungsschwächere. Es ist auch in den leistungsschwächeren Lernstufen das Ziel, den Schülern eine möglichst optimale Bildung zu vermitteln. Eine Bevorzugung der lesitungsstärkeren Gruppen etwa durch den Einsatz von Lehrkräften, Materialien oder finanziellen Mittel darf es nicht geben.

Zudem ist die Differenzierung fächerweise durchzuführen. Jeder Schüler hat daher das Recht in jedem Fach den Kursunterriht zu besuchen, der seinem Leistungsnivau entspricht. Eine Schwäche oder Stärke in bestimmten Fächern darf nicht für die Einstufung in anderen Fächern verwendet werden.

Ausdrücklich ist die Zielsetzung der Differenzierung nicht die Diskriminierung. Es geht im Gegenteil darum die Bildung für alle Leistungsstufen gezielt und gleichberechtigt zu verbessern.

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