Monatsarchiv: Dezember 2009

Terror wirkt mit Sicherheit

Nach wie vor denke ich, dass die Hauptwirkung von (versuchten) Terroranschlägen in den panischen Reaktionen der westlichen Welt liegen, die mit selbst gemachten Freiheitsbeschneidungen, Isolation durch Fremdenangst und Verschwendung von Geld und Lebensqualität auf solche Anschläge reagiert. Selbst der möglicherweise mächtigste Mann der Welt kann sich dieser „Logik“ nicht länger entziehen. Dass derartige Massnahmen ins Leere gehen, da es zum einen niemals komplette Sicherheit geben kann und zum anderen genügend „weiche Ziele“ (z.B. Hochgeschwindigkeitszüge) verfügbar sind, fällt dabei gezielt unter den Tisch. Man braucht nicht allzuviel Phantasie um hunderte Menschen umzubringen, wenn man die notwendige Menschenverachtung mitbringt und dabei bereit...

Zweierlei Maß

In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung fragte sich Arbeitsgerichtspräsidentin Ingrid Schmidt zum Thema der sogenannten „Bagatellkündigungen“: „Wie kommt man eigentlich dazu, ungefragt Maultaschen mitzunehmen? Oder eine Klorolle, oder stapelweise Papier aus dem Büro? Warum solche Eigenmächtigkeiten? Das hat was mit fehlendem Anstand, aber auch mit unerfüllten Erwartungen zu tun.“ Meine Ansichten dazu habe ich bereits zuvor in einem Artikel dargelegt und kann mich nur über die Lebenswirklichkeit der Frau Arbeitsgerichtspräsidentin wundern. Dabei hätte Ihr die im Interview gestellte Frage „Wird nicht die Würde des Menschen verletzt, wenn wegen – sagen wir – 2,39 Euro seine Lebensleistung nichts mehr gilt?“...

Please hold the line…

Die Grünen betreiben wieder mal praktische Politik und zwar diesmal beim Verbraucherschutz. Das ist höchst löblich, denn in einer Stichproben-Untersuchung haben sie die Verweildauer und die Gebühren bei kostenpflichtigen Hotlines getestet. Wenig überraschend ist dabei heraus gekommen, dass beide außerordentlich groß werden können. Als Ergebnis schlagen sie vor, dass solche Hotlines Gebühren nur ab der tatsächlichen Gesprächsannahme verlangen dürfen sollen. Ein überaus guter und nahe liegender Vorschlag, dem ich mich nur anschließen kann. Nun sind kostenpflichtige Hotlines nicht per se zu verdammen; einige wichtige Geschäftsmodelle und Servicedienstleistungen wie astrologische Vorhersagen oder Telefonsexhotlines wären so ganz undenkbar. Nun bin ich in...

Minaretten was zu retten ist

Nun haben die Schweizer also ernst gemacht und sich mit einer Mehrheit von 57% für gegen den Neubau von Minaretten ausgesprochen. Während Europas Rechte jubelt, kommen natürlich die ersten Proteste aus der islamischen Welt. Allerdings wäre es schon der erste Fehler allen Schweizern eine Abneigung gegen Fremde (oder auch nur gegen Minarette) zu unterstellen – würde man so doch die 43%, die sich gegen das Verbot ausgesprochen haben gleich doppelt bestrafen. Doch das Abstimmungsergebnis zeigt deutlich, wie sich bestimmte Bilder immer stärker in der Bevölkerung festsetzen. Nachdem die meisten westlichen Regierungen mit ihren „Anti-Terrormaßnahmen“ die eigentliche Saat der Terroristen erst...