Monatsarchiv: März 2013

Nieten in Nadelstreifen

Auch, wenn ich nicht alle mir zugeschickten Pressemitteilungen veröffentliche und mir die Mitteilungen nicht notwendig selbst zu eigen mache, sondern in erster Linie als Diskussionsbeitrag des Mitteilenden verstehe, finde ich die folgende Pressemitteilung der Bayernpartei durchaus interessant. Zum Einen stellt sie den Begriff der „Nieten in Nadelstreifen“ in einen Kontext, der nahelegt, dass damit sowohl Politiker als auch Banker gemeint sind, was treffend auf den Zusammenhang von Politik- und Bankenversagen in der aktuellen Krise hinweist. Zum Anderen bin ich ein Freund von Auflistungen historischen Fehlverhaltens, das im besten Fall dazu führt, dass Politik langfristiger geplant wird und nicht immer auf...

Franzosen demonstrieren gegen Homoehe

In Frankreich sind hunderttausende Franzosen gegen die Homoehe auf die Strasse gezogen. Das überrascht mich sehr, zumal ich die Demonstration auf der Strasse gerade als aussterbende Protestform erklärt habe. Hunderttausende sind nicht ein kleiner Haufen versprengter Irrer, sondern eine beeindruckende Zahl. Und dass dieses Thema soviele Anhänger hat, kann ich überhaupt gar nicht verstehen. Damit meine ich noch nicht mal das Inhaltliche und Moralische des Standpunkts. Ich bin überrascht, dass ein derart unwichtiges Randthema (im Vergleich zu den grundlegenden Themen von Diskriminierung und sozialer Gerechtigkeit) so viele Menschen mobilisieren kann. Wo seid ihr eigentlich, wenn es um die wichtigen Themen...

Wir haben es verbloggt

Wenn man sich die Homepage von Sascha Lobo anschaut, sieht man sofort unter dem geflügelten Laptop oben auf der Seite: er ist Autor, Vortragsredner und Internet. Ein wenig selbsternannt und gefühlt seit dreißig Jahren. Doch wenn sich Sascha Lobo mal eben hinsetzt und sich über etwa 2 DIN A4-Seiten darüber auslässt, was die Netzgemeinde beim Leistungsschutzrecht alles versäumt hat, dann kann man davon ausgehen, dass er den Text genau durchdacht hat und eine entsprechende Durchschlagskraft in Form einer groß angestossenen Netzdiskussion erwartet. Und da ist es nicht ganz unspannend, ob es diese gibt. Denn obwohl Sascha Lobo natürlich nicht versäumt,...

Noch zu retten?

„Schäuble und Merkel: Ihr könnt das Geld ja euren Mitbürgern wegnehmen, um unsere Bedürfnisse zu erfüllen.“ – wenn solche Ausprüche im Parlament fallen, scheint eine Rettung Zyperns doch gleich mal noch weniger lohnend. Zugegeben war der Rettungsplan nicht wirklich gut gemacht. Aber gut gemeint und schlecht gemacht mit blankem Unsinn zu beantworten finde ich beschämend. Irgendwie hat sich in den letzten drei Jahren nicht wirklich etwas geändert – außer der Tatsache, dass Deutschland eine Menge Geld und unverständlicherweise auch Sympathie verschenkt hat. Da kann man eigentlich nur sagen: „Sorry Jungs, wir haben einen Fehler gemacht. Da hätten wir uns mal...