Die alten Rufe nach dem Internet, welches kein rechtsfreier Raum sein dürfe, sind zwar in der letzten Zeit etwas weniger geworden – nicht zuletzt, da sie aufgrund der zahlreichen Vorwürfe staatlicher Spionage offensichtlich ad adsurdum geführt waren. Der Fall von zunehmender Hasspropaganda bei Facebook zeigt jedoch, dass diese sinnfreie Forderung auch im Vor-Snowden-Internet eine Platitüde war. Denn sicherlich ist klar, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist und auch nicht sein darf. Straftatsbelange bleiben Straftatsbelange, egal ob sie im Internet begangen werden oder im sogenannten „Real Life“. Sinnfrei war dagegen die Forderung einer Sonderbehandlung des Handelns im Internet. Der Fall...
Immer wieder sind in den letzten Wochen Vorwürfe gegen Facebook laut geworden, in seiner Social Community sogenannte Hate-Speech-Beiträge zuzulassen und selbst nach Hinweisen oftmals nicht zu löschen. Und nun hat auch die Bundeskanzlerin selbst das lasche Vorgehen von Facebook gegen „Volkverhetzung“ in dem sozialen Netzwerk kritisiert. Ich kann diese Vorwürfe in ihrer Konsequenz nicht nachvollziehen. Selbst der Vorwurf, dass Facebook mittlerweile kein soziales, sondern ein unsoziales Netzwerk sei, ist nur teilweise berechtigt, denn Facebook ist, ebenso wie Google („do no evil“), weder gut noch böse, sondern ein Konzern, der in erster Linie wirtschaftliche Interessen verfolgt. Die vordergründig kostenfrei angebotenen Dienste...
Dass facebook seine Nutzer nach allen Regeln der Kunst ausforscht und seine Algorithmen ihnen wo immer es nötig ist hinterherspionieren, sollte mittlerweile gemeinhin bekannt sein. Schließlich „zahlt“ facebook dafür ja seiner kostenlosen Onlineplattform, die aus dem Leben der meisten ihrer Nutzer anscheinend kaum mehr wegzudenken ist. Obwohl die Nutzerschaft damit recht hartgesotten gegenüber den Machenschaften facebooks ist, ist es für das Unternehmen doch ein gewisses Risiko, wenn es im Rahmen eines wissenschaftlichen Experiments, temporär die Meldungen bei ausgewählten Testnutzern verändert. Denn damit greift es nicht in die Daten der Nutzer ein, die diesen offensichtlich weitgehend egal sind, sondern in die...