Monatsarchiv: Oktober 2012

Austerität

In meinem letzten Artikel habe ich einen Beitrag über Austeritätspolitik kritisiert, den ich in einem anderen Blog gelesen habe. Dabei ging es mir im Wesentlichen um die Darstellung der Argumentation, die mir negativ aufgestoßen ist. Zur Austeritätspolitik selber habe ich hingegen gar nichts gesagt. Austerität ist ein Wort, von dem ich das Gefühl habe, dass es erst in den letzten Monaten in der populärwissenschaftlichen Betrachtung angekommen ist. Es klingt zunächst etwas seltsam und auch ich musste darum erst mal bei Wikipedia nachlesen, was es denn bedeuten soll: zum Beispiel Sparsamkeit oder Enthaltsamkeit. Wenn beide Begriffe zutreffend sind, ist Austerität ein...

Rekritik: Milchmädchen und Hausfrauen

Manchmal finde ich im Internet Artikel, bei denen ich versucht bin, einen Kommentar zu schreiben, aber bald merke, dass die Antwort möglicherweise zu lang werden könnte und vielleicht eher einen eigenen Artikel rechtfertigt. Dieses will ich bei Bedarf unter der Überschrift “Rekritik” tun. Es ist eigentlich immer ein wenig frauenfeindlich, wenn man die Rechnungen der Milchmädchen und schwäbischen Hausfrauen anführt. Denn wenn man diese bemüht, meint man meist, dass jemand mit begrenzten Horizont rechnet und dabei viel zu einfach rechnet, um das wahre Ausmaß einer Situation zu erfassen. Das Ergebnis dieser armen Frauen ist dann gut gemeint und möglicherweise in...

Erbschaftsteuer verfassungswidrig

Quasi als Nachtrag zu meinen Überlegungen zur Erbschaftssteuer, hier noch ein Urteil des Bundesfinanzhofs, dass das geltende Erschaftsrecht in seiner jetzigen Ausgestaltung für verfassungswidrig hält und darum zur Überprüfung an das Bundesverfassungsgericht weiter geleitet hat. Grund ist die Tatsache, das Erben von Betrieben anhand von Gesetzklauseln in starkem Maße von der Erbschaftssteuer befreit sind. Auch privates Vermögen können man auf diese Weise recht problemlos und steuerfrei übertragen. Natürlich wird es genügend Finanzanwälte geben, die diese Tricks kennen, so dass anzunehmen ist, dass das vermutlich verfassungswidrige Schlupfloch auch weit verbreitet genutzt wird.

Einkünfte und Auskünfte

Die derzeitige Diskussion um die Nebeneinkünfte von Peer Steinbrück zeigt auf mehrfache Weise, wie weltfremd Politiker teilweise agieren. Allein auf die Idee zu kommen, ein vages Drei-Stufen-Modell (1000-3500 Euro; 3500-7000 Euro und 7000 plus) bei der Veröffentlichung einzuführen erscheint merkwürdig. Ich wäre mal gespannt, was das Finazamt sagen würde, wenn ich meine Einkünfte mit „mehr als 7000 Euro“ beziffern würde. Dazu kommt dann die ernsthafte Diskussion darüber eine größere Transparenz zu schaffen, indem man einfach die Anzahl der Stufen erhöht. Die naheliegende und einfache Forderung nach genauer Bekanntgabe von Einnahmehöhe und Einnahmequelle erscheint mir da doch viel logischer zu sein....