1,5 Grad sind genug

Mittlerweile hat man sich ja an die regelmäßig stattfindenden Klimagipfel gewöhnt, bei denen die Staaten versuchen, ihre unterschiedlichen Interessen unter einen Hut zu bekommen und dennoch die globale Klimaerwärmung auf einen Durchschnittswert von etwa 2 Grad zu begrenzen. Bislang endete jede dieser Konferenzen mit guten Absichten und angedeuteten Zugeständnissen im Minimalbereich. Bislang bin ich davon ausgegangen, dass das Klimaziel von 2 Grad eine willkürliche Grenze zur Beruhigung und zum Ansporn war, bei der es den meisten nie darum ging, sie wirklich je einzuhalten.

Umso erstaunter war ich, dass in der Zwischenzeit immer öfter Stimmen nach einer Grenze von 1,5 Grad aufkamen. So sinnvoll es vielleicht sein mag, ein halbes Grad mehr „zu sparen“, habe ich diese Forderung zunächst in die Ecke von irgendwelchen übermotivierten Ökoaktivisten gestellt, die allein aus Notwendigkeit noch einmal mehr fordern, als ohnehin nicht erreicht werden wird. Doch nun lese ich „Immer mehr Staaten haben sich in den Verhandlungen von Paris für die Aufnahme eines 1,5-Grad-Ziels in den Text ausgesprochen.“, was dem ganzen eine deutlich offiziellere Note gibt.

Im Prinzip ein guter Schritt in die richtige Richtung. Zumindest, was die Absichten betrifft. Andererseits hat es an guten Absichten ja zumindest offiziell auch bisher nicht gemangelt. Doch wenn das 1,5 Grad-Ziel tatsächlich von genügend Staaten ernst genommen würde, kommt vielleicht doch noch mal etwas mehr Bewegung in die Verhandlungen.

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