Nicht ganz schussecht

Nach anderthalb Jahren (vermutlich eher noch länger) hat die Bundeswehr nun anscheinend herausgefunden, dass das Standardgewehr G36, von dem sie etwa 180.000 Stück gekauft hat, merklich ungenau schießt, wenn es sich erwärmt. Dabei kann die Erwärmung durch die Benutzung der Waffe selbst oder aber auch durch Sonneneinstrahlung erfolgen. Vermutlich hätte jeder Laie ein entsprechendes Ergebnis auch innerhalb einer Woche nachweisen können. Die unglaublich lange Erkenntnisspanne der Bundeswehr zeigt wieder einmal, dass sie logistisch nicht in der Lage ist, die ihr anvertrauten Sach- und Geldmittel auf sinnvolle Art und Weise auszugeben oder zu verwalten. Das G36 wäre damit nur ein weiterer Milliardenposten unter vielen, der für mutmaßlich oder offensichtlich untaugliches Material ausgegeben wird. Beim Umgang und Einsatz des erworbenen Materials sieht es ganz offensichtlich nicht besser aus. Zumindest erscheint es unglaublich, dass eine Armee, die sich zudem akut in bewaffneten Einsätzen befindet, anderthalb Jahre braucht, um ein problematisches Schußverhalten zu bestätigen. Die sind doch nicht ganz schussecht.

Nebenbei bemerkt, bin ich mir im Augenblick nicht sicher wieviel Prozent der Bundeswehr im Ernstfall einsetzbar wären, soweit ich mich erinnere gab es da in den letzten Jahren auch immer mal wieder Engpässe. Das alles passt für mich sehr gut ins Trefferbild. Die Bundeswehr liefert eine arg eingeschränkte Leistung zum immer wieder stark erhöhten Kostensatz. Das ist zwar nicht sonderlich wirtschaftlich, aber immerhin ansatzweise pazifistisch. Fehlt eigentlich nur noch dass sie Rudolf Scharping wieder zurück an die Spitze holen. Die Bundeswehr muss dringend auf Ihre Kernkompetenzen verkleinert werden und Ihre Verwaltung komplett neu strukturiert werden.

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