Verschlagwortet: Europa

Europa ist derzeit zu groß

Der Artikel „Welches Europa wollen wir?“ hat mir (insbesondere durch seinen Titel) in Erinnerung gerufen, dass ich einen kurzen Nebengedanken zu Europa formulieren wollte, nämlich den, dass mir Europa derzeit ethisch und ideologisch nicht machbar erscheint. Der Grund liegt einfach darin, dass die faktischen ideologischen Unterschiede zwischen den Nationen, die hier langfristig zu einer werden sollen, einfach noch zu groß sind. Das sind natürlich zum einen auch die realen finaziellen Unterschiede, die jedoch auch und gerade auf unterschiedlichen Mentalitäten beruhen. Nicht alle Länder können mit den Begriffen „Fleiß“, „Ordnung“ oder „Verantwortung“ das gleiche anfangen, und solange das so ist, werden...

Zinsgrenzen unter Beschuss

Bei einer Meinungsbildung kann es immer auch hilfreich sein, eine Gegenmeinung zu lesen. Da ich persönlich die Einführung einer Zinsgrenze durch die EZB für fatal halte, möchte ich als alternative Meinung den Artikel von Jens Berger zu der Frage verlinken. Dieser Artikel zeigt meines Erachtens auch deutlich, dass die Gegensätze zwischen „Rettungsbefürwortern“ und „Rettungsgegnern“, wenn man sie denn vereinfacht so nennen will, unüberbrückbar erscheinen. Was zumindest auch zu erwarten war, da „ein bisschen retten“ anscheinend nicht gut funktioniert. Aus meiner Sicht enthält der Artikel von Jens Berger ein paar grundlegende Fehler, die mir aus meiner Position heraus als haarsträubend erscheinen....

Der Anfang von Europa ist das Ende der Demokratie

Zugegeben das Wortspiel ist lausig und basiert lediglich darauf, dass „Europa“ und „Demokratie“ den gleichen Anfangs- bzw. Endbuchstaben haben. Aber so ist das nunmal mit Schnellschüssen, die einen raschen und billigen Effekt haben sollen. Am Ende gibt es bestenfalls ein mitleidiges Lächeln. Wobei Lächeln gefährlich wäre, wenn man die letzte Äußerung Mario Montis bedenkt, der vorschlägt, dass nationalen Regierungen „unabhängiger“ von ihren Parlamenten entscheiden sollen. Dies ist nicht weniger als der Schritt zur Entscheidung zwischen Europa und der Demokratie. Man kann Monti insoweit verstehen, dass Demokratie nerven kann. Sie ist langsam, ineffizient und sie produziert häufig Kompromisse, mit denen am...

Bei Geld hört die Freundschaft auf

Die derzeitige Eurokrise und somit auch die damalige eventuell zu kurz gedachte Einführung des Euro scheint im Augenblick nach hinten loszugehen und die europäischen Staaten rücken nicht enger zusammen, sondern treiben weiter auseinander (Euro-Austritt, ESM ohne Bayern!?). Das Gegenteil von gut gemeint ist wieder einmal gut gemacht. Auch ich ertappe mich gelegentlich bei einer Empörung gegen faule und baudumme (sic) Spanier und rentenverwöhnte Griechen, die sich dann auch noch erdreisten, die sparsamen Nordstaaten dafür zu beschimpfen, dass sie ihnen nicht schnell genug Geld hinterherwerfen. Mein Europa hat dadurch zumindest arge Risse bekommen. Sicherlich ist Europa eine tolle Idee, doch derzeit...