OMG, er hat Neger gesagt …

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann springt bei „Hart aber fair“ spontan für die farbigen Mitbürger in die Bresche und verkündet: „Roberto Blanco war immer ein wunderbarer Neger…“. Ebenso spontan springen die sozialen Kontrollinstanzen bei Twitter und Facebook an und ziehen diese Übertretung der Political Correctness genüßlich durch den Kakao. Der Abend ist gerettet will man meinen. Hermann hat sich als der ewiggestrige Konservative geoutet, der er vermutlich tatsächlich auch ist und die Menschen an der Twittertasttutur haben es bemerkt und gleich weitererzählt. Sogar Spiegel Online greift das Thema auf.

Und genau das ist eines der Probleme, weshalb Deutschland in der gegenwärtigen Asyldebatte kein Stück weiter kommt, ganz abgesehen von konkreten Maßnahmen die wirklichen Missstände abzuschaffen. Joachim Herrmann hat „Neger“ gesagt. Was er sonst zur Debatte beizutragen hatte, wo er konkret richtige oder falsche Standpunkte vertritt, ist bestenfalls eine Randnotiz. Egal wie arg der Handlungsbedarf ist, das muss jetzt erst mal geklärt werden. Der Hermann darf das nicht, der muss sich erstmal entschuldigen. Dann kann man vielleicht auch mal über Sachargumente reden. Weil das mit den „Negern“ ist schließlich das Grundproblem. Dumm ist nur, dass wir gerade keine fünf Jahre Zeit haben, das Problem zu lösen. Dumm ist nur, dass mit den Tasten klappern, keinen Flüchtling besser stellt. Dass, wer mit den Tasten klappert, vor allem erstmal sein eigenes Ego befriedigt. Es gibt wichtige und unwichtige Diskussionen und die unwichtigen können leider die wichtigen ganz schnell aus dem Fokus verdrängen.

Und wenn jetzt noch einer daher kommt und meine Kritik mit der Randnotiz vom Tisch wischen will, dass ich selbst ja schließlich auch nichts anderes täte als mit den Tasten zu klappern, dann bleibt mir noch noch, ganz laut „Neger“ zu rufen, denn dann fällt das keinem mehr auf.

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