Monatsarchiv: September 2012

Erbschaftssteuer erhöhen

Im letzten Armutsbericht wurde eine weiter steigende Ungleichheit zwischen armen und reichen Bevölkerungsschichten festgestellt. Ich halte diese Ungleichheit in der Stärke ihrer Ausprägung für ungerecht und langfristig sogar für gefährlich. In jeden Fall verringert allein das Vorhandensein einer solchen Ungerechtigkeit das Wohlbefinden und den Zusammenhalt der Gesamtbevölkerung, völlig unabhängig von den zahlreichen Einzelschicksalen. Reichensteuer? Zur Lösung des Problems wird häufig die Einführung einer „Reichensteuer“ gefordert. Ich halte eine solche pauschale Steuer jedoch ebenfalls für ungerecht, da sie nicht berücksichtigt, auf welche Weise Reichtum erworben worden ist. Insofern kann man den reflexartigen Neidvorwürfen und „Leistung muss sich auch lohnen“-Argumentationen der Reichen...

Pluralität der Medien

Ich meine auch heute in den Fernsehnachrichten gehört zu haben, dass Hartmut Zapp mit seiner Klage gescheitert ist. Wenn es stimmt, was Thomas Stadler schreibt und dieses eine Falschmeldung ist und eigentlich das Gegenteil der Fall ist, zeigt das in der Tat, wie unzuverlässig die Pluralität der Medien ist. Sicherlich basieren Medienartikel zum großen Teil auf Meldungen einiger weniger Nachrichtenagenturen, was an sich schon bedenklich ist. Wenn Medien jedoch diese Meldungen einfach ungeprüft übernehmen, stellt sich die Frage, wozu man sie dann eigentlich noch braucht und inwieweit man sich auf sie verlassen kann.

Zu späte Einsicht

Peer Steinbrück gehörte meiner Meinung nach immer zu den glaubwürdigeren Politikern, der sich nicht scheute, auch mal ein offenes Wort zu wagen. Und auch diesmal gibt er die Richtung mit einem Positionspapier vor, in dem er fordert, dass Banken große Summen in einen eigenen Fonds zu ihrer Rettung einzahlen sollen, um im Rettungsfall nicht wieder den Steuerzahler belasten zu müssen. Noch wichtiger als das fordert er, das Investmentbanking organisatorisch vom Kredit- und Einlagengeschäft der Finanzinstitute zu trennen. Also einfach ausgedrückt, Banken zu spalten in einen „Casino-Teil“, der nicht rettungswürdig ist und einen seriösen Teil, der die Kriterien der Systemrelevanz erfüllt....

Die Filterbubble

Als Filterbubble bezeichnet man den Effekt, wenn Antworten auf eine (Such-) Anfrage so gefiltert werden, dass man nur die vermeintlich passenden oder genehmen Antworten zurück bekommt. Im sozialen Miteinander führt das rasch zu sich selbstbestätigenden Meinungsgruppen, die im Extremfall andersartige Meinungen gar nicht mehr zulassen oder überhaupt wahrnehmen. Eine solche Meinungsgruppe hat immer auch Einfluss auf die Beurteilung und das Handeln von Gruppen und ihrer Mitglieder. Häufig werden so Entscheidungen aufgrund von Vorurteilen und ohne genauere Prüfung getroffen und alternative Meinungen nicht in Betracht gezogen. Ein ähnlicher Effekt tritt bei der Benutzung von Suchmaschinen und anderen Internetzugangsportalen auf. Zum einen,...