Ami, go home!

Präsident Obama ist verstimmt über die angedrohte Ausweisung seines deutschen CIA-Spitzen-„Diplomaten“. Angela Merkel hat gezeigt, dass man mit ihr nicht alles machen kann und es ist völlig offen, ob Deutschland morgen Fussballweltmeister wird. Was klingt, wie eine weitere Folge aus einer beliebigen Daily Soap ist es in meinen Augen auch, denn keiner weiß genau, worum es geht, es gibt ein paar gespielte Emotionen und am Ende dreht man sich im Kreise und steht wieder da wo man zu Beginn der Folge stand.

Es geht eigentlich nicht darum, dass die USA andere Länder ausspioniert, seien es „Freunde“ oder nicht so gute Freunde und auch nicht darum, ob der BND das auch beständig versucht. Denn letztlich ist dies tatsächlich Staatsräson. Die Beziehung der Länder untereinander ist keine Daily Soap, in der sich am Ende alle lieb haben oder sich zumindest aus dem Weg gehen können. Die Regierung eines Landes muss wissen, was andere Regierungen denken und planen und welche Stellung sie im Weltgefüge einnimmt. Das Problem der aktuellen „Verstimmung“ liegt in der Maßlosigkeit mit der die Amerikaner diese Aufgabe angehen. Dabei ist es nicht nur die Selbstgefälligkeit, mit der sich die USA das Recht zur Totalüberwachung und diverse andere Rechte herausnehmen, die ihr Ansehen in der Welt immer weiter schwinden lässt. Es ist die Nichteinhaltung von Regeln der Menschlichkeit und die Priorisierung des technisch machbaren vor dem ethisch vertretbaren, die die USA immer und immer wieder zu einer reellen Bedrohung von Frieden und Freiheit machen. Staaten haben leider keine Freunde, sondern lediglich Interessen. Und die USA treiben das perfekt auf die Spitze und werden so zu ihrer eigenen self-fulfilling prophecy.

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